Keine neurologischen Entwicklungsstörungen durch Triptane vor und während der Schwangerschaft27. Mai 2025 Foto: © primipil – stock.adobe.com Gute Nachrichten für Migränepatientinnen, die vor oder während der frühen Schwangerschaft Triptane eingenommen haben: Eine aktuelle Studie hat keine Zunahme von neurologischen Entwicklungsstörungen wie Autismus oder ADHS bei den Kindern festgestellt. „Diese Ergebnisse sind ermutigend für Menschen mit Migräne, die diese Medikamente möglicherweise einnehmen, bevor sie überhaupt wissen, dass sie schwanger sind, und sie sind eine hilfreiche Information für ihre Ärzte, die so fundiertere Entscheidungen über die Behandlung von Menschen mit schweren Migräneanfällen treffen können“, erklärte die Studienautorin Hedvig Nordeng, PhD, von der Universität Oslo in Norwegen. Für die Studie hatten die Forscher in Gesundheitsregisterdaten der gesamten norwegischen Bevölkerung 26.210 Schwangerschaften bei weiblichen Teilnehmerinnen identifiziert, die zu Beginn der Schwangerschaft unter Migräne litten. Von diesen hatten 21.281 Personen, also mehr als 80 Prozent, im Jahr vor der Schwangerschaft Triptane eingenommen, 4929 der Migränepatientinnen hatten in diesem Zeitraum keine Triptane eingenommen. Diejenigen, die die Medikamente einnahmen, wurden in vier Gruppen eingeteilt: (1) Migräne-Patientinnen, die Triptane nur selten einnahmen und vor der Schwangerschaft absetzten (42 %), (2) Frauen, die die Einnahme von Triptanen sechs Monate vor der Schwangerschaft erhöhten und zu Beginn der Schwangerschaft absetzten (31 %), (3) Patientinnen, die vor der Schwangerschaft mäßig Triptane einnahmen und dies bis zum Beginn der Schwangerschaft fortsetzten (21 %) sowie (4) Frauen, die Triptane vor und während der Schwangerschaft einnahmen (6 %). Anschließend beobachteten die Forscher die Kinder durchschnittlich acht Jahre lang, einige bis zum Alter von 14 Jahren. Sie überprüften Gesundheitsregister auf Diagnosen von neurologischen Entwicklungsstörungen, darunter Autismus-Spektrum-Störungen, Verhaltensstörungen, Lern- und geistige Behinderungen, Sprach- und Sprechstörungen, Entwicklungskoordinationsstörungen und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Insgesamt wurde bei 1140 Kindern (4,3 %) während der Studie eine neurologische Entwicklungsstörung diagnostiziert. Am häufigsten traten ADHS sowie Sprach- und Sprechstörungen auf. Insgesamt wurden 2,2 Prozent der Kinder von Frauen mit der höchsten Triptan-Einnahme mit ADHS diagnostiziert, verglichen 2,1 Prozent bei Frauen, die trotz Migräne keine Medikamente einnahmen. Sprach- und Sprechstörungen wurden bei 1,1 Prozent der Kinder von Frauen mit der höchsten Triptaneinnahme diagnostiziert, während in der Gruppe ohne Triptane 1,0 Prozent der Kinder diese Diagnose erhielten. Als die Forscher die Ergebnisse um andere Faktoren bereinigten, die das Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen beeinflussen könnten (z. B. eine neurologische Entwicklungsstörung bei einem Elternteil, die Einnahme von Folsäure oder die Einnahme anderer Medikamente wie Opioide oder Antidepressiva), fanden sie kein erhöhtes Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern, die vor der Geburt Triptanen ausgesetzt waren. „Migräne betrifft fast jede fünfte Frau im gebärfähigen Alter“, erklärte Nordeng. „Während sich die Symptome während der Schwangerschaft oft bessern, kommt es bei etwa acht Prozent der Betroffenen zu einer Verschlimmerung der Anfälle während der Schwangerschaft, was zu einem erhöhten Risiko für Komplikationen bei Mutter und Fötus führen kann. Daher ist es wichtig, dass Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.“ Eine Einschränkung der Studie besteht darin, dass die Forscher nicht überprüft haben, ob die Personen ihre Migränemedikamente tatsächlich eingenommen haben, sondern nur, ob sie die Rezepte eingelöst haben, sodass die tatsächliche Medikamentenexposition von den Schätzungen abweichen kann.
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