Keine signifikanten Toxizitätsunterschiede bei Prostatakrebsbestrahlung mit Protonen oder Photonen22. Oktober 2024 Protonentherapie (Symbolbild). Foto: Thomas – stock.adobe.com Unterscheiden sich die gastrointestinale (GI) und die urogenitale Toxizität (GU) der Protonenstrahltherapie (PBT) im Vergleich zur intensitätsmodulierten Strahlentherapie (IMRT) bei Prostatakrebs? Dieser Frage gingen Dr. James B. Yu vom Cancer Outcomes, Public Policy, and Effectiveness Research (COPPER) Center at Yale in New Haven, USA, und seine Kollegen nach. Sie konnten in ihrer Beobachtungsstudie aber keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen PBT und IMRT hinsichtlich der GI- oder GU-Toxizität feststellen. Anhand der mit Datenbank “Surveillance, Epidemiology, and End Results” (SEER), die mit der US-amerikanischen Versicherung Medicare verknüpft ist, suchten die Studienautoren nach Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs, deren Diagnose zwischen 2010 und 2017 gestellt worden war. Dabei identifizierten sie Prozeduren- und Diagnosecodes, die auf behandlungsbedingte Toxizität hinweisen. Zudem untersuchten sie als Sensitivitätsanalyse die Toxizität allein auf Basis der Prozedurencodes. Patienten, die sich einer IMRT bzw. einer PBT unterzogen hatten, wurden auf Grundlage klinischer und soziodemografischer Merkmale im Verhältnis 2:1 gematcht. Anschließend verglichen Yu et al. die GI- und GU-Toxizität 6, 12 und 24 Monate nach der Behandlung. Ihre endgültige Stichprobe umfasste 772 PBT-Patienten, die 1544 IMRT-Patienten zugeordnet wurden. Die Rate an GI-Toxizität mit einer IMRT vs. PBT berechneten sie mit 3,5% vs. 2,5% nach 6 Monaten (P=0,18), 9,5% vs. 10,2% nach 12 Monaten (P=0,18) und 20,5% vs. 23,4% nach 24 Monaten (P=0,11). Die Häufigkeit von Prozedurencodes, die auf GI-Toxizität hinwiesen, stuften die Autoren mit IMRT vs. PBT als zu gering ein, um sie anzugeben, sie unterschied sich auch nicht signifikant. Die Häufigkeit von GU-Toxizität bei IMRT vs. PBT betrug 6,8% vs. 5,7% (P=0,30), 14,3% vs. 12,2% (P=0,13) und 28,2% vs. 25,8% (P=0,21) nach 6, 12 bzw. 24 Monaten. Bei alleiniger Betrachtung der Prozedurencodes betrug die Häufigkeit der GU-Toxizität bei IMRT nach 6 Monaten 1,0%, während sie mit der PBT zu selten war, um sie anzugeben (P=0,64). Die GU-Toxizität bei IMRT vs. PBT betrug 3,3% vs. 2,1% (P=0,10) und 8,7% vs. 6,7% (P=0,10) nach 12 bzw. 24 Monaten. (sf/ms)
Mehr erfahren zu: "Real-World-Studie ergibt Unterschiede zwischen einzelnen PDE5-Hemmern" Weiterlesen nach Anmeldung Real-World-Studie ergibt Unterschiede zwischen einzelnen PDE5-Hemmern In einer aktuellen Studie haben Urologen die Sicherheits- und Wirksamkeitsprofile der drei Phosphodiesterase-5(PDE5)-Hemmer Hemmer Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil direkt miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen Unterschiede in den Bereichen Wirksamkeit und […]
Mehr erfahren zu: "Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – KBV mit Rundumschlag gegen aktuelle Gesundheitspolitik" Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – KBV mit Rundumschlag gegen aktuelle Gesundheitspolitik In höchstem Maß unzufrieden mit den Reformbemühungen der Bundesregierung zeigte sich der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bei der Vertreterversammlung (VV) am 05.12.2025 in Berlin. Die Vorstände forderten die politisch […]
Mehr erfahren zu: "Neuer Mutationskatalog erleichtert personalisierte Krebstherapie" Neuer Mutationskatalog erleichtert personalisierte Krebstherapie Wissenschaftler haben mehr als 11.000 Genveränderungen in Tumorzellen bewertet und einen entsprechenden Katalog erstellt. Die Ergebnisse sollen bei Therapieentscheidungen helfen.