KfH: Überleben auf der Warteliste nur dank Dialyse möglich

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Anlässlich des Tages der Organspende am 7. Juni fordert das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation, dass der politische Entscheidungsprozess zur Einführung der Widerspruchslösung in der neuen Regierung wieder aufgenommen werden müsse.

Rund 100.000 Menschen sind in Deutschland auf eine Nierenersatztherapie angewiesen, die meisten von ihnen erhalten eine Dialysebehandlung. Diese ist für chronisch nierenkranke Patienten lebensnotwendig. Von den über 8.200 Menschen auf der Warteliste für eine Organspende hoffen mehr als drei Viertel auf eine Nierentransplantation, allerdings liegt die Wartezeit im Durchschnitt bei acht Jahren.

„Diese Situation hat sich seit Jahren nicht wirklich verbessert“, bedauert Prof. Dieter Bach, KfH-Vorstandsvorsitzender. Der Tag der Organspende am 7. Juni sei deshalb nach wie vor wichtig, um eine bessere Ausgangssituation für alle Patienten auf der Warteliste für eine Organspende zu schaffen. Der politische Entscheidungsprozess zur Einführung der Widerspruchslösung müsse in der neuen Regierung rasch wieder aufgenommen werden, so Bach. Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden könne damit die Zahl der Organspenden erhöht werden, sodass zum Beispiel Menschen mit einer lebensnotwendigen Herztransplantation eine Lebensperspektive oder Dialysepatienten mit einer Nierentransplantation mehr Lebensqualität erhalten könnten.

Situation kaum verbessert

Zwar können chronisch nierenkranke Menschen dank lebenslanger Dialyse ohne Transplantation überleben, aber medizinischen gesehen ist eine Nierentransplantation für viele chronisch nierenkranke Patienten die bessere Nierenersatztherapie: Sie führt zu weniger Folgeerkrankungen, im Durchschnitt zu einer höheren Lebenserwartung und steigert insgesamt die Lebensqualität. Nicht alle Patienten kommen für eine Transplantation in Frage. So können unter anderem Komorbiditäten im hohen Alter ein Ausschlusskriterium sein oder vorübergehend auch zum Beispiel eine Krebserkrankung oder Infektion.

Im Jahr 2024 lag die Zahl der durchgeführten Nierentransplantationen nach postmortaler Organspende oder Nierenlebendspende deutschlandweit bei 2.075 gegenüber 2.122 im Jahr 2023. Von den im KfH behandelten Patienten konnten 533 im Jahr 2024 transplantiert werden; im Jahr 2023 waren es 520. Somit beträgt der Anteil der KfH-Patienten an den bundesweit durchgeführten Nierentransplantationen 2024 25,7 Prozent (2023: 24,5 Prozent). Der Anteil der Patienten im KfH an der Zahl der bundesweiten Gesamttransplantationen ist seit Jahren konstant. „Wir würden uns sehr freuen, wenn dank mehr Organspenden in Deutschland für Dialysepatienten mehr Nierentransplantationen möglich wären“, bekräftigt Bach.