Kinderwunsch-Studie: Große Offenheit gegenüber künstlicher Befruchtung und “Social Freezing”19. April 2019 Ab Mai 2019 übernehmen Krankenkassen die Kosten für eine Kryokonservierung in medizinisch indizierten Situationen, wie beispielsweise vor einer Krebsbehandlung (Foto: ©congerdesign / Pixabay). Ab Mai 2019 können Krebspatienten ihre Ei- oder Samenzellen auf Kosten der Krankenkassen einfrieren lassen. Rund 45 Prozent der Bevölkerung befürwortet die sogenannte “Kryokonservierung” auch aus sozialen Gründen (“Social Freezing”). Mehr als die Hälfte würde bei einem unerfüllten Kinderwunsch eine künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen. Amerikanische Unternehmen wie Apple und Facebook haben das “Social Freezing” vor einigen Jahren bekannt gemacht. Bei der Kryokonservierung können jüngere Frauen ihre Keimzellen einfrieren lassen, um die Schwangerschaft – etwa aus Karrieregründen – auf einen biografisch späteren Zeitpunkt zu verschieben. Auch in Deutschland ist diese Methode inzwischen weitgehend akzeptiert: 46 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer halten das “Social Freezing” für eine gute Lösung. Das ergab eine aktuelle repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag der IKK classic mit 1000 Teilnehmern im Alter von 20 und 50 Jahren. Bei einer medizinischen Indikation wie etwa einer Krebserkrankung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen ab Mai 2019 die Behandlungskosten für eine Kryokonservierung – eine Leistung, die knapp die Hälfte der Befragten auch auf gesunde Versicherte ausweiten möchte. Rund 40 Prozent sprachen sich für eine komplette oder teilweise Kostenübernahme durch die Kassen aus, rund ein Fünftel sieht hier den Staat in der Pflicht, lediglich 13 Prozent die Arbeitgeber (Mehrfachnennung). Bei unerfülltem Kinderwunsch ist die künstliche Befruchtung für Viele eine Alternative Auch beim Thema künstliche Befruchtung vertraut die Mehrheit der Befragten den Möglichkeiten der modernen Medizin: 51 Prozent würden diese im Fall eines unerfüllten Kinderwunsches persönlich in Anspruch nehmen, 63 Prozent befürworten die Methode grundsätzlich, lediglich drei Prozent sind strikt dagegen. Dabei ist die Zustimmung bei jüngeren Frauen am größten. Für 63 Prozent der 20- bis 25-Jährigen, 74 Prozent der 26- bis 30-Jährigen und 59 Prozent der 31- bis 40-Jährigen käme eine künstliche Befruchtung in Frage, bei den 41- bis 50-Jährigen sind es 34 Prozent. Die gesetzlichen Regelungen zur Kostenübernahme durch die Krankenkassen sehen die Befragten dagegen teilweise kritisch. Aktuell erhalten nur Ehepaare Zuschüsse für die ersten drei Behandlungsversuche. Vor allem die Beschränkung auf verheiratete heterosexuelle Paare möchte die Mehrheit lockern. 54 Prozent befürworten eine Kostenübernahme für unverheiratete Paare, 45 Prozent meinen, dass lesbische Paare ebenfalls darauf Anspruch haben sollten, 26 Prozent wollen, dass sich die Kassen auch an den Behandlungskosten alleinstehender Frauen beteiligen. Jeweils ein Drittel der Befragten möchte auch die Anzahl der Versuche sowie den bisher hälftigen Kassenanteil an den Behandlungskosten erhöhen. Mehrheitlich einverstanden sind die Befragten mit den aktuellen Bestimmungen zum Mindestalter von 25 Jahren, auch an den Altershöchstgrenzen für Frauen (40 Jahre) und Männer (50 Jahre) möchten 44 Prozent festhalten. Die Ergebnisse sind Teil einer repräsentativen Online-Befragung zum Thema “Kinderwunsch und Kinderbetreuung”, die im Februar 2019 im Auftrag der IKK classic durchgeführt wurde. 1000 Bundesbürger im Alter von 20 bis 50 Jahren wurden durch das Marktforschungsinstitut Toluno befragt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.
Mehr erfahren zu: "Vitamin-D-Spiegel während COVID-19-Pandemie gesunken" Vitamin-D-Spiegel während COVID-19-Pandemie gesunken Routinedaten aus Laboren offenbaren einen messbaren Rückgang der Vitamin-D-Spiegel während der COVID-19 Pandemie, vor allem bei älteren Frauen und bei Stadtbewohnern. Das hat eine Studie der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) München ergeben.
Mehr erfahren zu: "Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen" Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen Menschen, die keinen guten Zugang zu Nahrungsmitteln haben oder sozial isoliert sind, entwickeln nach einer Operation mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit chronische Schmerzen. Das geht aus neuen Forschungsergebnissen hervor, die auf […]
Mehr erfahren zu: "Schwangerschaft: Bisher unbekannter Mechanismus bei Präeklampsie entdeckt" Schwangerschaft: Bisher unbekannter Mechanismus bei Präeklampsie entdeckt Ein Forschungsteam unter Leitung der Medizinischen Universität Wien hat einen bisher unbekannten Mechanismus entdeckt, der entscheidend zur Entstehung von Präeklampsie beiträgt.