KL Krems: Mehr Aufklärung und bessere Nachsorge nach Schwangerschaftserkrankungen notwendig

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Eine aktuelle Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) zeigt den Bedarf für eine verbesserte Betreuung und Aufklärung von Frauen nach hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen oder Gestationsdiabetes.

Die Ergebnisse der Studie der KL Krems verdeutlichen, dass mehr als zwei Drittel aller Frauen, die während ihrer Schwangerschaft an Präeklampsie oder Diabetes litten, keine ausreichende Information über die Langzeitrisiken dieser Schwangerschaftserkrankungen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhielten. Diese Erkenntnisse betonen die Lücke in der Betreuung von Frauen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen.

Die Befragung von 161 Frauen, die in diese Studie eingeschlossen wurden, ergab, dass mehr als zwei Drittel aller Frauen, die während ihrer Schwangerschaft an hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen oder Diabetes litten, nachfolgend keine ausreichende Information über die Risiken dieser Schwangerschaftserkrankungen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhielten. Dies führt zu einer erheblichen Lücke in der Informationsversorgung von Frauen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen. Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit einer Optimierung der Beratungs- und Betreuungsleistungen durch das Gesundheitspersonal, um Frauen nach Schwangerschaftserkrankungen angemessen zu unterstützen.

Dr. Birgit Pfaller-Eiwegger, Oberärztin am Universitätsklinikum St. Pölten, unterstreicht die Ergebnisse: „Diese zeigen, dass weniger als ein Drittel aller Frauen mit Schwangerschaftserkrankungen angemessen beraten wurde.“ Und sie ergänzt: „Zudem erhielt nur die Hälfte der Frauen mit Hochrisikoschwangerschaften Empfehlungen zur Anpassung ihres Lebensstils, obwohl dies das Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken könnte. Dies führt auch dazu, dass nur 14 Prozent der betroffenen Frauen eine Nachuntersuchung durchführten.“ Bei über 85 Prozent der Frauen, die Schwangerschaftserkrankungen mit einem Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten, fand langfristig kein Follow-Up statt. Selbst Termine bei Hausärzten nahmen weniger als 40 Prozent der Frauen mit Hochrisikoschwangerschaften innerhalb der ersten Monate nach der Geburt wahr.

Die Studie empfiehlt eine verbesserte Ausbildung für alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen, um sie für die langfristigen Folgerisiken von Schwangerschaftserkrankungen zu sensibilisieren. Die Integration strukturierter Beratungspläne in die Gesundheitspraxis könnte somit einen signifikanten Beitrag zur Prävention und Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Frauen mit erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen leisten.