Klimawandel: Hautkrebsdiagnosen und Flüssigkeitsmangel in 20 Jahren massiv gestiegen6. April 2022 Foto: © Evgeniy Kalinovskiy/stock.adobe.com Der Klimawandel gefährdet nicht nur Natur und Umwelt, sondern kann zunehmend auch zum Gesundheitsrisiko für Menschen werden. Im Zusammenhang mit einem veränderten Klima können etwa übermäßige UV-Strahlung und Sonnenbrände eine mögliche Ursache für Krankheiten wie Hautkrebs sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes DESTATIS hat die Zahl der Hautkrebsbehandlungen in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren fast stetig zugenommen. Im Jahr 2020 wurden 81 Prozent mehr Menschen mit Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt als im Jahr 2000. Das teilte DESTATIS anlässlich des Weltgesundheitstages am Donnerstag (7. April) mit, der sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig dem Thema Klima- und Gesundheitsschutz widmet. An Hautkrebs verstarben im Jahr 2020 etwa 4000 Menschen – das waren 53 Prozent mehr als im Jahr 2000 mit 2600 solcher Todesfälle. Zahl der Behandlungen wegen Flüssigkeitsmangels binnen 20 Jahren fast verdreifacht Neben Krankheiten der Haut ist auch der Volumenmangel immer häufiger die Ursache für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle – vor allem für ältere Menschen. Unter Volumenmangel versteht man Austrocknung infolge von unzureichender Flüssigkeitsaufnahme oder erhöhtem Flüssigkeitsverlust. Etwa 108.000 Menschen wurden im Jahr 2020 deswegen im Krankenhaus behandelt – ein Anstieg um 177 Prozent gegenüber dem Jahr 2000. Noch stärker stieg die Zahl der Todesfälle durch Flüssigkeitsmangel: Sie hat sich innerhalb von 20 Jahren mehr als verachtfacht (+708%) und lag bei knapp 3300 im Jahr 2020. Von Flüssigkeitsmangel und Hautkrebs sind ältere Menschen besonders häufig betroffen. Deren Zahl hat in den vergangenen 20 Jahren zugenommen. Der Anstieg der Krankenhausbehandlungen und Todesfälle bei diesen Diagnosen ist somit teilweise auch altersbedingt. Durchschnittlich gut 1500 Krankenhausbehandlungen wegen Hitzeschäden pro Jahr Schäden durch Hitze und Sonnenlicht führten im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2020 zu 1519 Krankenhausbehandlungen und zu 19 Todesfällen jährlich. 53 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2020 lag die Zahl der im Krankenhaus behandelten Schäden durch Hitze und Sonnenlicht im Jahr 2015 mit 2322 Fällen. Im selben Jahr waren 60 Todesfälle auf die Hitze oder zu starkes Sonnenlicht zurückzuführen – mehr als dreimal so viele wie im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2020. 2015 war ein Jahr mit vergleichsweise vielen Hitzetagen in Deutschland: Durchschnittlich 17,6 solche Tage mit einer Temperatur von 30 Grad Celsius oder mehr zählte der Deutsche Wetterdienst. Die meisten Krankenhausbehandlungen (2600) und vergleichsweise viele Todesfälle (41) durch Hitze oder zu starkes Sonnenlicht gab es 2003 – ebenfalls ein Jahr mit vielen Hitzetagen in Deutschland (19,0). Im Jahr 2019 mit 17,0 Hitzetagen wurden gut elf Prozent mehr hitzebedingte Behandlungen (1692) und mehr als doppelt so viele Todesfälle (39) als im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2020 gezählt. Mit dem Weltgesundheitstag in diesem Jahr will die Weltgesundheitsorganisation WHO anlässlich ihres Gründungstages (7. April 1948) ins Bewusstsein rücken, dass der Klimawandel und die Erderwärmung große Gefahren für die Gesundheit der Menschheit darstellen – und umgekehrt Klimaschutz daher auch Gesundheitsschutz bedeutet. Methodische Hinweise: Die Angaben zu Krankenhausbehandlungen und Todesfällen basieren auf der Krankenhausstatistik beziehungsweise auf der Todesursachenstatistik. Inwieweit die genannten Behandlungsfälle und Todesfälle im Einzelnen auf Auswirkungen des Klimawandels oder der Erderwärmung zurückgeführt werden können, geht aus den Daten nicht hervor. Bei den Daten aus der Krankenhausstatistik handelt es sich jeweils um die Zahl der Behandlungsfälle. Mehrfachzählungen einer Person sind möglich, falls der Patient in einem Jahr aufgrund der gleichen Hauptdiagnose mehrfach stationär behandelt wurde. Im Jahr 2020 war wegen der COVID-19-Pandemie die Zahl stationärer Krankenhausbehandlungen in fast allen Bereichen rückläufig. Besonders deutlich sanken die Zahlen in medizinischen Fachgebieten, in denen unter anderem nicht dringend erforderliche Behandlungen ausgesetzt werden konnten, um Klinikkapazitäten freizuhalten.
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