Klinikum Nürnberg: Zweiter Da-Vinci-Xi-Roboter für die Chirurgie26. März 2024 Foto: © wladimir1804/stock.adobe.com Das Klinikum Nürnberg hat ein zweites Da-Vinci-Xi-Operationssystem in Betrieb genommen und erhöht so die Kapazitäten für robotisch unterstützte Eingriffe. Gerade in Bereichen des Körpers, in denen Nerven, Blutgefäße und Organstrukturen sehr eng verflochten sind, erweitert das System den Spielraum des Chirurgen bei gleichzeitig größtmöglicher Präzision und Sicherheit. Die Arme des Roboters erreichen einen deutlich größeren Bewegungsradius als die menschliche Hand und können auch in Bereichen eingesetzt werden, die sonst nur schwer zugänglich wären. Zudem arbeiten sie feiner und ruhiger als eine menschliche Hand. Modernste 3-D-Technologie ermöglicht dem Chirurgen gleichzeitig eine sehr genaue Sicht auf das Operationsfeld. „Das Da-Vinci-Xi-System hilft uns bei hochkomplexen Tumoreingriffen wie an der Bauchspeicheldrüse, Leber, Speiseröhre, Lunge oder am Enddarm. Das Ziel ist, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen, gleichzeitig das gesunde Gewebe weitestgehend zu schonen und die körperlichen Funktionen zu erhalten“, erläutert Prof. Markus Diener, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Klinikum Nürnberg. Sein Team besitzt schon seit vielen Jahren Erfahrung im Operieren mittels robotischer Unterstützung. „Wichtig für den Patienten ist, dass diese OP-Systeme nicht autonom arbeiten, sondern durch den Chirurgen gesteuert werden“, merkt Diener an. Dem Patienten bringt ein minimalinvasiver Eingriff mit dem Da Vinci Xi deutliche Vorteile: Er hat nach der Operation weniger Schmerzen und eine bessere Wundheilung, er kann schneller mobilisiert werden, und auch das kosmetische Ergebnis ist besser, denn die kleinen Schnitte sind in der Regel später kaum noch erkenntlich. Insgesamt verkürzt sich dadurch seine Dauer des stationären Aufenthalts. Besonders gute Schonung feinster Nerven und Gefäße Eine Operation mit robotischer Unterstützung bietet besonders in der Urologie Vorteile für Patientinnen und Patienten. Das betont Prof. Sascha Pahernik, Chefarzt der Klinik für Urologie am Klinikum Nürnberg: „Durch den Einsatz des Da-Vinci-Xi-Systems werden bei der kompletten Entfernung des Karzinoms besonders feinste Nerven und Gefäße geschont, welche unmittelbar an der Prostata verlaufen. Die Kontinenz und die Erektionsfähigkeit können so erhalten bleiben.” Die Robotik wird in dieser Klinik außerdem bei der Entfernung von Nierentumoren und bei der Entfernung oder dem Ersatz von Blasen bei Blasentumoren eingesetzt sowie in der rekonstruktiven Urologie. Einsatz auch bei Gebärmuttersenkungen Auch in der Klinik für Frauenheilkunde am Klinikum Nürnberg wird seit Jahren mit Hilfe des Da Vinci operiert. Dazu zählt die teilweise oder komplette Entfernung der Gebärmutter aufgrund gutartiger oder bösartiger Erkrankungen sowie die Entnahme von Lymphgewebe. Auch eine Gebärmuttersenkung, die sich nicht konservativ behandeln lässt, kann durch einen Eingriff mittels Robotik schonend behoben werden. „Durch die Roboter-Unterstützung bleiben neben dem Muskelgewebe auch kleinste Nerven und Gefäße noch besser als bisher erhalten. Wir reduzieren damit das Risiko für Verwachsungen im Bauchraum. Dadurch haben die Frauen nach der Operation weniger Schmerzen und ihre Wunden heilen schneller“, berichtet Prof. Cosima Brucker, Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde. Das Zentrum für robotisch-assistierte Chirurgie der Klinik hat schon über 2000 Operationen durchgeführt und zeichnet sich durch höchste Qualitätsstandards aus. Außerdem ist die Klinik eines von acht Studienzentren in Deutschland, um den Nutzen des Da Vincis bei gynäkologischen Indikationen in Deutschland wissenschaftlich zu untersuchen.
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