Klinikum Worms: Neues Diagnostik-Zentrum für Leber-, Pankreas- und Gallenerkrankungen eröffnet

Außenansicht des Klinikums Worms. (Foto: © Klinikum Worms gGmbH)

Ein neues Kompetenzzentrum am Klinikum Worms soll Patienten mit Erkrankungen der Leber, des Pankreas und der Gallenwege in Zukunft eine umfassende und zielgerichtete Versorgung auf höchstem Niveau bieten.

Laut einer Mitteilung des Klinikums soll sich das neue Zentrum ausschließlich der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der genannten Organe widmen. „Der Fokus des neuen Zentrums liegt auf der präzisen Diagnose und effektiven Behandlung dieser vielfältigen Krankheitsbilder, die häufig sehr gut behandelbar sind“, erklärt Prof. Tim Zimmermann, Chefarzt der Medizinischen Klinik II am Klinikum Worms mit Blick auf erhöhte Leberwerte, die Stoffwechseldysfunktion-assoziierte steatotische Lebererkrankung (MAFLD), Leberzirrhose, Hepatitis, Zysten der Bauchspeicheldrüse sowie Gallensteine oder Erkrankungen des Gallengangs. „Zur Beurteilung des Leberzustands kommt unter anderem der so genannte FibroScan zum Einsatz, ein modernes Verfahren, das schmerzfrei und nicht invasiv die Lebersteifigkeit misst und so Aufschluss über einen möglichen Leberschaden oder Fetteinlagerungen gibt.“

Pankreaszysten: Häufig und kontrollbedürftig

In den vergangenen Jahren sind nach Angaben des Klinikums Worms zystische Veränderungen der Bauchspeicheldrüse zunehmend in den Fokus der klinischen Diagnostik gerückt. „Solche Zysten sind häufig Zufallsbefunde und werden entdeckt, weil aus einem anderen Grund eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie gemacht wurde“, berichtet der Chefarzt. „Da in Autopsiestudien bei circa 20 Prozent aller Fälle Pankreaszysten entdeckt worden sind, wird davon ausgegangen, dass solche zystischen Veränderungen relativ häufig auftreten.“ Viele dieser Pankreaszysten seien gutartig, doch es gebe Zysten, die im Laufe der Jahre entarten oder hinter denen sich bösartige Tumore verbergen können. „Deshalb ist es sehr wichtig solche zystischen Veränderungen zunächst gründlich zu untersuchen und regelmäßig zu kontrollieren“, ergänzt Oberärztin PD Dr. Johanna Vollmar. „Das ermöglicht uns einen sich entwickelnden bösartigen Tumor frühzeitig zu erkennen und operativ zu entfernen.“

Ein weiterer Schwerpunkt des Zentrums liegt auf der Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen der Galle. Alle zur Diagnostik und Therapie notwendigen endoskopischen Verfahren stehen im Zentrum für diagnostische und interventionelle Endoskopie des Klinikums zur Verfügung, das voraussichtlich Anfang nächsten Jahres seine neuen, modernen Räumlichkeiten innerhalb des Klinikums bezieht.

Das neue Zentrum ist ausschließlich für die Behandlung von Erkrankungen von Leber, Pankreas und Galle ins Leben gerufen worden. „Krebserkrankungen dieser Organe werden weiterhin umfassend im zertifizierten Onkologischen Zentrum des Klinikums therapiert“, betont Prof. Zimmermann.

Eröffnungsveranstaltung Mitte August

Zur offiziellen Eröffnung des Zentrums lädt das Klinikum Worms am 12. August 2025 von 15.45 bis 17.30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung unter dem Titel „Neue Wege in der Diagnose und Therapie von Leber-, Pankreas- und Galleerkrankungen“ ein. Spezialisten des Klinikums geben einen Überblick über moderne Diagnostik und Therapie bei Lebererkrankungen, Gallensteinen sowie Veränderungen der Bauchspeicheldrüse. Die Veranstaltung findet im Saal im 8. OG des Klinikums statt. Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an die interessierte Öffentlichkeit, sondern auch an niedergelassene Mediziner.

Das Klinikum Worms ist ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung mit 696 Betten, verteilt auf zwölf Hauptfachabteilungen und Fachbereiche sowie eine Belegabteilung. Aktuell kümmern sich mehr als 2000 Mitarbeiter um jährlich rund 30.000 stationär und über 40.000 ambulant behandelte Patienten. Das Klinikum Worms gehört damit laut eigener Aussage zu den fünf größten Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz.