Koalitionsverhandlungen: VDBD-Kommentar zu DANK-Forderungen an neue Bundesregierung1. April 2025 Foto: © SBH/stock.adobe.com Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) hat die Pressemitteilung der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) mit Forderungen an neue Bundesregierung vom 01. April kommentiert. Zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppen „Gesundheit und Pflege“, „Ländliche Räume, Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt“ sowie „Familie, Senioren, Frauen, Jugend und Demokratie“ im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD erklärt Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG): „Die Verhandlungsergebnisse sind wie ein Gruß aus der Vergangenheit. Freiwilligkeit, Eigenverantwortung und Aufklärung sind die bestimmenden Schlagworte. Verbindliche, strukturierte und umfassende Maßnahmen der Verhältnisprävention, für die wissenschaftliche Evidenz vorliegen und die auch eine immer größere zivilgesellschaftliche Zustimmung erhalten, sucht man in den Ergebnispapieren vergeblich. Die neue Bundesregierung hat offensichtlich kein Interesse daran, nichtübertragbare Krankheiten wirksam zu bekämpfen und dafür endlich auch die Industrie in die Pflicht zu nehmen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Adipositas und Typ-2-Diabetes sind die gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit und die neue Bundesregierung findet dafür nur wenige, mutlose Sätze und keine belastbaren Lösungen. Das ist ernüchternd.“ Prävention als gesundheitspolitische Notwendigkeit Die betreffende Pressemitteilung der DANK hat Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD, mit folgenden Worten kommentiert: „Die neue Bundesregierung hat offensichtlich kein Interesse an wirksamem Kinderschutz und umfassenden Präventionsmaßnahmen.“ Weiter heißt es: „Wir teilen die Kritik der DANK an den wenig ambitionierten Plänen der Koalitionspartner zur Verhältnisprävention. Wer heute keine entschlossene Präventionspolitik betreibt, nimmt morgen steigende Fallzahlen chronischer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und eine weitere Belastung unseres Gesundheitssystems billigend in Kauf.“ Sie fügt hinzu: „Prävention ist kein `Nice-to-have´, sondern eine gesundheitspolitische Notwendigkeit.“ Der VDBD unterstützt daher als Mitglied von DANK die Forderung nach wirksamen Maßnahmen der Verhältnisprävention – wie die Beschränkung von Werbung für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet, höhere Steuern bzw. Abgaben auf zuckerhaltige Getränke sowie die Förderung gesunder Ernährung durch steuerliche Anreize. Die Wirksamkeit solcher Maßnahmen sei belegt, gesellschaftlich längst mehrheitsfähig und unverzichtbar, um insbesondere Kinder und Jugendliche besser zu schützen, betont der Verband. „Wer heute in die Gesundheit und Gesundheitskompetenz der Kleinsten investiert, schafft die Basis für eine gesündere und resilientere Gesellschaft von morgen“, so Fabisch. Aus Sicht der Diabetesfachkräfte ist eine echte Präventionswende dringend notwendig – sowohl zum Schutz der Bevölkerung als auch zur Entlastung der Versorgungsstrukturen. Jeder vermiedene Diabetesfall bedeute auch weniger Folgekosten, weniger Komplikationen und mehr Lebensqualität für Betroffene und würde gleichzeitig dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
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