Plasma-p-tau217, NfL und GFAP zur Vorhersage kognitiver Beeinträchtigungen

Plasma-p-tau217, NfL und GFAP sagen in Kombination kognitive Beeinträchtigungen bei ALzheimer-Risikopatienten voraus. (Bild: © kamiphotos/stock.adobe.com)

Neue Forschung zeigt, dass kombinierte Blut-Biomarker früh Veränderungen in spezifischen kognitiven Bereichen bei gesunden Personen und Menschen mit leichten Beeinträchtigungen vorhersagen können.

Hintergrund und Ziele

Die genaue Identifizierung von Personen mit erhöhtem Risiko für kognitive Beeinträchtigungen ist entscheidend für die Behandlungsplanung und die Optimierung klinischer Studien. Eine neue Studie untersuchte den kombinierten Nutzen von phosphoryliertem Tau-Protein an Threonin 217 (p-Tau217), Neurofilament-Leichtketten (NfL) und Gliafaserprotein (GFAP) im Plasma zur Vorhersage domänenspezifischer kognitiver Beeinträchtigungen. Die Ergebnisse wurden in „Alzheimer’s & Dementia“ veröffentlicht.

Methoden

Die Teilnehmenden (n = 523; 40,9 % kognitiv unbeeinträchtigt [CU]; 59,1 % mit leichter kognitiver Beeinträchtigung [MCI]) stammen vom Alzheimer-Forschungszentrum in Massachusetts. Die Kognition wurde mithilfe des Uniform Data Set des National Alzheimer’s Coordinating Center erfasst. Die Teilnehmenden wurden für jeden Biomarker in die Gruppen „hoch (+)“ und „niedrig (-)“ eingeteilt, basierend auf Gaußschen Mischmodellen.

Ergebnisse

Bei allen Teilnehmenden war ein hoher p-tau217-Wert allein [p-tau217(+)NfL(-)GFAP(-)] mit einem stärkeren Rückgang des episodischen/semantischen Gedächtnisses und der Verarbeitungsgeschwindigkeit im Vergleich zur Gruppe mit durchgehend niedrigen Werten assoziiert (p ≤ 0,02). Bei zusätzlichem hohen GFAP-Wert [p-tau217(+)NfL(-)GFAP(+)] erstreckte sich der stärkere Rückgang im Vergleich zur Gruppe mit durchgehend niedrigen Werten auf die meisten kognitiven Bereiche, einschließlich der allgemeinen Kognition und der Exekutivfunktionen. Bei chronischer Erkrankung (CU) zeigte sich ein schnellerer Rückgang der allgemeinen Kognition und der Exekutivfunktionen, wenn alle Biomarker erhöht waren ([p-tau217(+)NfL(+)GFAP(+)]; p ≤ 0,04).

Diskussion

Hohe Phosphorylierung von Tau an Threonin 217 (p-Tau217) allein war mit einem Rückgang des semantischen/episodischen Gedächtnisses assoziiert, während die Kombination mit erhöhtem Gliafaserprotein (GFAP) einen Rückgang in einem breiteren Spektrum kognitiver Domänen vorhersagte. Erhöhte Neurofilament-Leichtketten (NfL) verstärken den bereits durch p-Tau217 und GFAP bedingten kognitiven Abbau. Bei kognitiv unbeeinträchtigten Personen lassen sich subtile domänenspezifische kognitive Beeinträchtigungen nachweisen, wenn sowohl Kern- als auch Nicht-Kern-Biomarker der Alzheimer-Krankheit verwendet werden. Die Ergebnisse unterstreichen den Autoren zufolge die Bedeutung der Fokussierung auf vulnerable kognitive Domänen im Frühstadium der Erkrankung, in dem die globale Kognition stabil erscheinen mag, spezifische Beeinträchtigungen jedoch in den Gesamtwerten maskiert sein können.

(lj/BIERMANN)