Komplette Laryngektomie: Akzeptanz der körperlichen Einschränkungen

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In der vorliegenden Studie ist ein japanisches Autorenteam der Frage nachgegangen, inwieweit eine komplette Laryngektomie die Patienten in ihrem alltäglichen Leben vor besondere Herausforderungen stellt; im Fokus stand hierbei besonders das Verhältnis zwischen der Akzeptanz der Behinderung und den Schwierigkeiten des Alltags.

Die Autoren versendeten zur Klärung dieses Sachverhalts einen anonymisierten Fragebogen an 135 Patienten, die zu einer Selbsthilfegruppe von Patienten gehören, deren Kehlkopf komplett entfernt wurde. Der Fragebogen berücksichtigte dabei auch Elemente hinsichtlich persönlicher Merkmale und Alltagsproblematiken sowie die Akzeptanz der mit der Operation einhergehenden Behinderung gemäß der Nottingham Adjustment Scale – Japanese Laryngectomy Version (NAS-J-L). Diese Skala erfasst u.a. inwiefern Patienten ihre erworbenen Behinderungen psychisch bewältigen. In einer multiplen Regressionsanalyse wurde die Akzeptanz der Behinderung gemäß NAS-J-L als abhängige Variable angewendet, die Schwierigkeiten im Alltag als unabhängige Variablen.

Unter den 57 Patienten, die den Fragebogen komplettierten, konnten 43 in die Analyse aufgenommen werden; bei den Patienten handelte es sich um 41 Männer und 2 Frauen, das Durchschnittsalter lag bei 67,5 ± 10,6 Jahren. Die Akzeptanz der Behinderung war signifikant mit Schwierigkeiten bei der Defäkation (Unwirksamkeit der Bauchpresse) sowie der Atmung assoziiert (b = -0,409 bzw. b = -0,356).

Die Studienergebnisse zeigen, so die Autoren in ihrem Fazit, dass die Schwierigkeiten bei Defäkation und Atmung aufgrund der Veränderungen an den Atemwegen (kein Schließen der Stimmritze) auf die Akzeptanz der Behinderung Einfluss nehmen. Pflegepersonal und Ärzte sollten daher die Schwierigkeiten im Alltag dieser Patienten sowie deren Fähigkeiten zur Selbsthilfe im Blick behalten, um die Akzeptanz der körperlichen Einschränkungen zu fördern und die Anpassung der Patienten an das Leben nach kompletter Laryngektomie zu erleichtern. (am)