Kompressionskleidung im Sport – Was bringt sie?27. August 2024 Foto: TeamDF – stock.adobe.com Immer mehr Sportler im Profi- und Freizeitbereich tragen Kompressionskleidung. Ob Socken, Shorts, lange Hosen , Oberteile oder Ganzkörperanzüge. Doch hat das Tragen dieser Spezial-Kleidung überhaupt einen Effekt und wenn ja, welchen? Die Popularität begann im Laufsport mit den Socken und weitete sich dann auf andere Körperregionen und Sportarten aus. Die Sportler versprechen sich von der Kompression vor allem eine bessere Durchblutung der Muskulatur. Diese soll dadurch warmgehalten werden und die umgangssprachlich „schweren Beine“, also die Müdigkeit der Muskulatur in der Aktivität und der Muskelkater im Anschluss, sollen verhindert oder zumindest verzögert werden. Entsprechend greifen vor allem Athleten in Ausdauersportarten gern zur Kompressionskleidung der Beine, weiß Amanda Magosch, Assistenzärztin der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Osnabrück, die zum Thema Kompressionskleidung wissenschaftliche Arbeiten ausgewertet hat und das Ergebnis auf dem 15. Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie vorstellen wird. Neben dem Laufsport habe Kompressionskleidung z.B. auch im Triathlon und im Radsport Einzug gehalten. Im Wintersport trügen z.B. Skilangläufer immer wieder einen Ganzkörper-Kompressionsanzug unter der Kleidung, so Magosch weiter. „Einige nehmen diese Kleidung, soweit zugelassen, für den Wettkampf. Andere tragen sie in der Regenerationsphase, um diese zum Beispiel durch eine abschwellende Wirkung oder auch einen schnelleren Abtransport von Abfallprodukten aus dem Muskel zu beschleunigen.“ Seit 2010 gibt es verschiedenste Studien zur Kompressionskleidung. Amanda Magosch wertete große wissenschaftliche Arbeiten aus, die sehr viele Studien inkludierten. „Ein deutlicher Effekt war bislang nicht nachzuweisen” Der Effekt von Kompressionskleidung kann an verschiedenen Parametern gemessen bzw. untersucht werden. Neben Untersuchungen zu Kraft und Schnelligkeit werden auch Faktoren wie beispielsweise Blutfluss, Hauttemperatur, Laktatkonzentration und vieles andere analysiert. Das Fazit der Ärztin fällt nüchtern aus: „Ein deutlicher Effekt war bislang nicht nachzuweisen. Ein Problem ist, dass es kaum auf den Sportler zugeschnittene, individuell gefertigte Kompressionskleidung gibt. Bei einer personalisierten Kompressionskleidung könnte die Sache anders aussehen.“ Der Zeulenrodaer Kongress für Orthopädie und Sportorthopädie (ZKOS) findet vom 29. bis 31. August 2024 statt.
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