Kontinenzkongress: Neurourologe Reitz erneut ausgezeichnet

André Reitz. Foto: Klinik Hirslanden Zürich

Prof. André Reitz vom Kontinenz Zentrum Hirslanden in Zürich (Schweiz), hat auf dem 36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft erneut den Preis „Bester Beitrag Grundlagenforschung Urologie“ gewonnen.

Bereits im Vorjahr war der Neurourologe in dieser Kategorie ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 1500 Euro dotiert und wird vom Arzneimittelhersteller Apogepha gestiftet.

In diesem Jahr überzeugte Reitz mit seiner Studie „Der maximale Urethralsphinkterdruck beim Mann – Veränderungen mit dem Alter und nach Prostatektomie“. Die Studie mit 425 Männern zeigt: Der äußere Urethralsphinkter, der wesentlich zur Kontinenz beiträgt, verliert mit zunehmendem Alter deutlich an Kraft – im Schnitt rund 10% pro Lebensjahrzehnt. Nach radikaler oder transurethraler Prostataoperation ist der Druck zusätzlich um bis zu 39% reduziert. Die Messung des maximalen Sphinkterdrucks kann laut der Studie helfen, die passende Therapieform – etwa eine Prothese – gezielter auszuwählen.

Inkontinenz beim Mann besser verstehen

Laudator für den Preis war der diesjährige Kongresspräsident Dr. Fabian Queißert, Leiter des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums und der Neurourologie an der Universitätsklinik Münster. Er betonte: „Prof. Reitz liefert mit seiner Studie wichtige Grundlagen, um die männliche Inkontinenz nach Prostataoperationen besser zu verstehen – und gezielter zu behandeln. Seine Arbeit verbindet klinische Relevanz mit wissenschaftlicher Tiefe und ist ein sehr gutes Beispiel für patientennahe urologische Forschung.“

Der 36. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft fand vom 14.-15.11.2025 in Bielefeld statt. Deutsche Kontinenz Gesellschaft will mit ihren Forschungspreisen herausragende wissenschaftliche Arbeiten auszeichnen, die dazu beitragen, die Versorgung von Patienten mit Inkontinenz und Beckenbodenfunktionsstörungen nachhaltig zu verbessern. Damit will sie nach eigener Aussage auch ein Zeichen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Inkontinenzversorgung setzen.

(ms/BIERMANN)