Kopf-Hals-Tumoren nehmen zu8. Januar 2019 Foto: © ankabala – Fotolia.com Kopf-Hals-Tumoren stehen bei den weltweit häufigsten Tumorerkrankungen schon an sechster Stelle. Seit Jahren zeigt sich ein deutlicher Anstieg der Erkrankungen, Tendenz weiter steigend. Ein Fachkongress widmet sich vom 18. bis zum 19. Januar in Heidelberg dem Thema. In den meisten Fällen treten die Tumoren mit unspezifischen Symptomen in Mundhöhle, Kehlkopf oder Rachenraum auf und werden oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Die Arbeitsgruppe Onkologie der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Vom 18. – 19. Januar 2019 führt sie an der Universitäts-HNO-Klinik (Ärztlicher Direktor Prof. P.K. Plinkert) in Heidelberg mit Unterstützung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DGFZ), des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und des Universitätsklinikums Heidelberg das „International Meeting on Precision Oncology and Personalized Medicine for Head and Neck Cancer” durch. Nachwuchswissenschaftler und hochrangige Experten aus aller Welt kommen zusammen und diskutieren die neuesten Erkenntnisse sowie zukünftige Entwicklungen zu den Schwerpunkten Chirurgie, Radioonkologie, Medizinische Onkologie und Neue Immuntherapie. Renommierte Gastredner stellen aktuelle Studien zu jüngsten Fortschritten und Trends in der Forschung zur Kopf- und Hals-Onkologie vor und präsentieren neue therapeutische Konzepte. Inwieweit kann die personalisierte Strahlentherapie die Behandlung bei rezidivierendem oder metastasiertem Kopf- und Halskrebs optimieren? Was kann die personalisierte Kopf-Hals-Chirurgie als eine individuelle, dem Tumor angepasste „maßgeschneiderte“ Mikrochirurgie leisten? Welche Möglichkeiten bietet die minimal-invasive Kopf- und Halschirurgie, die weiterentwickelte transorale Operationstechnik TORS (= transoral robotic surgery) mit endoskopischer 3-D-Visualisierung? Wie sind die OP-Schnittränder im Vergleich mit der Laserchirurgie zu beurteilen? Weitere spezielle Themen sind Analysen des Tumormilieus, das entscheidend für das weitere Tumorwachstum sein kann, sowie Untersuchungen molekularer Mechanismen des Behandlungsversagens. Ein besonderer Fokus liegt auf der Immuntherapie. Neben der Definition von Zielantigenen zur Entwicklung einer Immuntherapie und der Analyse klinischer Studien zur Antikörper-Therapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Kopf- und Hals-Plattenepithelkarzinom werden Ansätze für neue Therapiestrategien vorgestellt. Die Immuntherapie soll nicht nur das Abwehrsystem stärker aktivieren, sondern es wird auch versucht, Blockaden zu lösen und den Tumor für das Immunsystem besser sichtbar und angreifbar zu machen. Zum Beispiel zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse, dass eine Infektion mit onkolytischen Viren die Effektivität von Checkpoint-Inhibitoren verstärken könnte. Diese sind in den letzten Jahren zu einem festen Bestandteil der Krebstherapie geworden und sollen verhindern, dass sich Krebszellen dem Angriff von T-Zellen entziehen. Einige Antikörper können schon speziell gegen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich eingesetzt werden und sind zur Therapie bei fortgeschrittenen Erkrankungen zugelassen, um das weitere Tumorwachstum zu verlangsamen und die Überlebenszeit der Patienten zu erhöhen.
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