Krankenhausreform geht im Norden in die Umsetzung

Jetzt geht’s im Norden los mit der Krankenhausreform. Foto: hkama – stock.adobe.com

Kliniken dürfen Leistungen wie spezielle OPs künftig nur noch anbieten, wenn sie spezielle Qualitätskriterien erfüllen. Die Zahl der Leistungsgruppen ist hoch. Und sie werden nun im Norden überprüft.

Mit den Leistungsgruppenprüfungen an über 100 Klinikstandorten in Hamburg und Schleswig-Holstein startet im Norden die Umsetzung der Krankenhausreform. Dazu wird der Medizinische Dienst Nord (MD Nord) in den kommenden Monaten an den Krankenhäusern die für die jeweiligen Leistungsgruppen notwendigen Qualitätskriterien überprüfen, wie der ärztliche Leiter des Dienstes, Andreas Krokotsch, mitteilte.

Die Krankenhausreform sieht vor, dass Kliniken Leistungen künftig nur noch anbieten und abrechnen dürfen, wenn sie die jeweiligen Qualitätskriterien erfüllen – etwa was Personal, Ausstattung und Fallzahlen angeht. Die Leistungsgruppen – von denen es mehr als 60 gibt – werden den Krankenhausstandorten von den Planungsbehörden der Länder zugewiesen.

Mehr als 1500 Leistungsgruppenprüfungen bis Ende Juli

Die Überprüfung obliegt dem Medizinischen Dienst. „Die Krankenhausreform ist eine Herkulesaufgabe, für die es ein enges Zusammenspiel aller Akteure im Gesundheitswesen braucht“, sagte Krokotsch. „Deshalb stehen wir als MD Nord seit Monaten in einem engen Austausch mit den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein sowie den norddeutschen Krankenhäusern und erklären transparent Prüfmodalitäten sowie Abläufe.“

Bis Ende Juli kommenden Jahres will der Medizinische Dienst Nord mehr als 1500 Leistungsgruppenprüfungen vornehmen. Künftig sollen sie dann alle drei Jahre erfolgen.

Gesundheitssenatorin spricht von wichtigem Meilenstein

„Der Start der Leistungsgruppenprüfungen ist ein wichtiger Meilenstein für die Krankenhausreform im Norden und markiert den Beginn der Umsetzung“, konstatierte Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD).

Hamburg gestalte die Krankenhausplanung im engen Austausch mit Klinikträgern, Kassen und Verbänden. „Ziel ist eine spezialisierte, besser vernetzte Versorgung mit klaren Übergängen zwischen ambulanter und stationärer Behandlung.“ Ziel sei die Stärkung der Behandlungsqualität für die Patientinnen und Patienten.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken (CDU) lobte den MD Nord als „einen verantwortungsvollen, hochprofessionellen Partner für die Umsetzung der Krankenhausreform“.

Das gelte auch bei der Erarbeitung der eigenen Leistungsgruppen in den Psychiatrie-Fächern sowie bei deren Überprüfung im späteren Verfahren. „Gemeinsames Ziel ist es, das umfangreiche, zeitlich sehr ambitionierte Verfahren für die Kliniken möglichst einfach zu gestalten“, sagte sie.

(dpa)