Krebs-Medikament: Neue Hinweise über die Fähigkeit von MLN4924 zur Senkung des Blutzuckerspiegels24. Mai 2024 Foto: © tussik/stock.adobe.com Forscher der University of Oklahoma (OU), USA, haben das Verständnis über die Fähigkeit des Medikaments MLN4924 vertieft, die Fettansammlung in der Leber zu verhindern. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „The Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht. Die neue Studie baut auf einer früheren Entdeckung des Forschers Tiangang Li von der OU auf. Dort wurde herausgefunden, dass ein Medikament (MLN4924), das zur Unterdrückung von Krebstumoren entwickelt wurde, auch die Insulinsensitivität verbessern und den Blutzuckerspiegel senken kann. Das Medikament verhindert den Abbau eines bestimmten Proteins, das für die Reaktion aller Zellen auf Insulin erforderlich ist. In der nun kürzlich veröffentlichten Studie an Mäusen eliminierte das Forschungsteam von Li das Gen Cul 3 in der Leber. Wenn Cul 3 im Körper vorhanden ist, hemmt das Medikament das Gen, um den Abbau des Proteins zu verhindern. Die Eliminierung des Gens ermöglichte ein umfassenderes Verständnis darüber, was passieren würde, wenn Mäuse aufgrund einer fettreichen Ernährung fettleibig würden: Ohne das Gen sammelten die Mäuse, die sich fettreich ernährten, trotz Fettleibigkeit kein Fett in ihren Lebern an, kommentiert Li. Fett im Blutkreislauf Die fehlende Fettansammlung in der Leber führte jedoch dazu, dass Fett in den Blutkreislauf und in andere Gewebe wie Muskeln gelangte, wo es eigentlich nicht gespeichert werden sollte. Infolgedessen reagierte der Muskel schlechter auf Insulin und die Mäuse entwickelten einen hohen Blutzucker, heißt es weiter in der Studie. „Durch die Eliminierung des Gens haben wir die Fettansammlung in der Leber aggressiv verhindert, aber dadurch verschlechterte sich tatsächlich die Insulinresistenz im Muskel, was uns zeigt, dass der Fettstoffwechsel in diesen Organen miteinander verbunden ist“, berichtet Li. „Diese Ergebnisse legen nahe, dass neben der Senkung des Leberfetts auch die gleichzeitige Reduzierung von Adipositas und die Verbesserung der Insulinsensitivität für die Behandlung von Fettlebererkrankungen wichtig sind. Denn diese Verbesserungen außerhalb der Leber sind entscheidend, um zu verhindern, dass sich das Fett, das in die Leber gelangt, auch in anderen Geweben ansammelt“, erklärt er weiter. „Die Forschung verdeutlicht auch, warum die Behandlung chronischer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes und Fettleber nie einfach ist“, betont Prof. Harold Hamm von der OU abschließend.
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