Krebsdiagnostik: Zwei Millionen Euro für neuen Forschungsverbund17. Juni 2019 Bei der Übergabe des Förderbescheides (v.l.): Universitätspräsident Alfred Forchel, Minister Bernd Sibler, Prof. Franz Jakob und Dr. Christian Haslbeck. (Foto: © Jörg Fuchs / Universität Würzburg) Die Krebsdiagnostik weiter verbessern: Daran arbeitet der neue Forschungsverbund FORTiTher, an dem Forschungsgruppen aus Würzburg, Regensburg und München sowie Partner aus der Wirtschaft mitwirken. Die Bayerische Forschungsstiftung fördert den Verbund mit zwei Millionen Euro. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen an Krebs. Die Erforschung, Diagnostik und individuelle Therapie dieser Volkskrankheit bilden wissenschaftliche und therapeutische Schwerpunkte an der Universität und am Universitätsklinikum Würzburg. Diese Schwerpunkte werden nun weiter gestärkt: Die Bayerische Forschungsstiftung fördert das neue Verbundprojekt FORTiTher (Forschungsverband Tumordiagnostik für Individualisierte Therapie). Am 14. Juni 2019 übergaben Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler und der Geschäftsführer der Bayerischen Forschungsstiftung, Dr. Christian Haslbeck, die Förderurkunde über zwei Millionen Euro. Universitätspräsident Alfred Forchel und FORTiTher-Projektsprecher Prof. Franz Jakob, Leiter des Bernhard-Heine-Centrums für Bewegungsforschung, nahmen die Urkunde bei einer Feierstunde im König-Ludwig-Haus entgegen. Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft An FORTiTher sind zwölf Forschungsgruppen aus den Universitäten Würzburg, Regensburg, der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Fraunhofer-Institut für neue Techniken in der Bildgebung sowie 15 Partner aus der bayerischen Wirtschaft beteiligt. Ziel ist die Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren, die auf innovativen Bildgebungstechniken und computerunterstützter automatisierter Datenauswertung basieren. Die Forschenden hoffen darauf, ein noch differenzierteres Bild von Tumoren im Hinblick auf Bösartigkeit, Wachstum, Auseinandersetzung mit dem Immunsystem, Ausbreitungstendenz und Ansprechen auf Medikamente zu erhalten. „Mit der Förderung durch die Bayerische Forschungsstiftung soll der Forschungsverbund in seiner zukunftsweisenden Krebsforschung tatkräftig unterstützt werden“, betonte Sibler, der auch Mitglied im Stiftungsrat der Bayerischen Forschungsstiftung ist. „Die engagierte Arbeit des Verbunds verspricht bessere Behandlungsmöglichkeiten von Krebs und größere Heilungschancen in der Zukunft. Meinen großen Dank für diese wertvolle Arbeit, die Leben retten kann!“ Einzelne Krankheitsherde genau charakterisieren Das Programm FORTiTher startete zeitgleich mit der im Januar 2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgerufenen „Nationalen Dekade gegen Krebs“, die bundesweit für das Thema Krebsforschung sensibilisieren soll. „Unser Projekt kommt genau zur richtigen Zeit“, sagte Jakob, „denn wir können hier von Beginn an die Ergebnisse unseres schlagkräftigen bayerischen Forschungsverbunds einbringen.“ Dabei hoffen die Forschenden, zu einem Paradigmenwechsel bei Diagnose und Behandlung von Krebs beitragen zu können. „Tumorarten werden bislang meist in größeren Gruppen dargestellt, beispielsweise als Gruppe der Prostatakarzinome. Unser Ziel ist es, diese Einteilungen zu verfeinern und dazu die einzelnen Krankheitsherde so genau zu charakterisieren, dass wir individuell maßgeschneiderte therapeutische Strategien entwickeln und in die Routinemedizin überführen können“, so Jakob. Dabei hat der Forschungsverbund vor allem die Immuntherapien im Blick: „Immuntherapien haben die Krebsbehandlung in den letzten Jahren regelrecht revolutioniert“, erläutert Prof. Jörg Wischhusen von der Universitätsklinik Würzburg. „Hinsichtlich des Ansprechens auf diese Therapien gibt es aber extreme Unterschiede zwischen Patienten mit nominell gleicher Diagnose. FORTiTher soll uns daher auch dabei helfen, individualisierte Prädiktoren für den Therapieerfolg zu verstehen und für Therapieentscheidungen nutzbar zu machen.“ Die Professoren Jakob und Wischhusen stellten FORTiTher bei der Feierstunde gemeinsam mit Professor Christoph Klein von der Uni Regensburg vor. Dr. Christian Haslbeck, Geschäftsführer der Bayerischen Forschungsstiftung, sprach aus Stiftungssicht über das Projekt. Fakten zur Bayerischen Forschungsstiftung Jährlich bewilligen die Gremien der Bayerischen Forschungsstiftung Fördermittel in Höhe von rund 15 Millionen Euro für Kooperationsprojekte zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Gemeinsam mit den Co-Finanzierungsanteilen der bayerischen Wirtschaft ergibt sich daraus ein Gesamtvolumen von über 30 Millionen Euro. Die Forschungsstiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1990 für 887 Projekte rund 573 Millionen Euro bewilligt. Insgesamt wurde damit ein Gesamtprojektvolumen von rund 1,270 Milliarden Euro angestoßen.
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