Krebsprävention: Eileiter können bei der Sterilisation sicher entfernt werden

Foto: © SewcreamStudio/stock.adobe.com

Bei Frauen, deren Eileiter bei einer Sterilisation per Laparoskopie entfernt werden, treten nur geringfügig mehr chirurgische Komplikationen auf als bei Frauen, deren Eileiter einfach durchtrennt werden, so eine neue Studie aus Schweden.

Bislang war nicht bekannt, ob eine Salpingektomie mit mehr chirurgischen Komplikationen verbunden ist, was dazu führen könnte, dass sich viele Frauen dagegen entscheiden, schreiben die Autoren. In ihrer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift „The Lancet Regional Health – Europe“ veröffentlicht wurde, wurden diese chirurgischen Komplikationen untersucht. Die Studie wurde von schwedischen Forschern der Universität Göteborg und der Universität Umeå in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Nationalen Qualitätsregister für gynäkologische Chirurgie durchgeführt.

Fast tausend Frauen, die per Laparoskopie sterilisiert werden sollten, nahmen an der Studie teil und wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer Standardsterilisation, bei der die Eileiter durchtrennt werden (499 Frauen), oder einer erweiterten Operation mit Salpingektomie (473 Frauen) zugewiesen. Die Studie habe somit eine breite Basis mit Teilnehmern aus der Mehrzahl der gynäkologischen Kliniken Schwedens, betonen die Forscher. Zu den Komplikationen einer Eileiteroperation können Blutungen während der Operation, anhaltende Schmerzen, Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen und Leistenbrüche gehören.

Ergebnis der Studie

Bei den Teilnehmerinnen, deren Eileiter entfernt wurden, trat innerhalb von acht Wochen nach dem Eingriff bei 8,1 Prozent eine Komplikation auf, verglichen mit 6,2 Prozent der Teilnehmerinnen, deren Eileiter durchtrennt wurden. In diesem Zusammenhang wird dies als ein akzeptierter Unterschied ohne klinische Bedeutung eingestuft. Der Zeitaufwand für das Verfahren war etwas unterschiedlich. Die durchschnittliche Dauer betrug 45 Minuten, wenn die Eileiter entfernt wurden, gegenüber 29 Minuten, wenn sie durchtrennt wurden.

„Die chirurgische Entfernung der Eileiter bei der Sterilisation könnte eine Möglichkeit sein, viele neue Krebsfälle zu verhindern“, kommentiert Hauptautorin Prof. Annika Strandell die Ergebnisse. Die Forscher untersuchen derzeit auch die hormonellen Auswirkungen bei Frauen, deren Eileiter bei einer Sterilisation entfernt wurden, einschließlich der Frage, ob die Menopause früher eintritt und das Risiko unerwünschter gesundheitlicher Auswirkungen besteht, heißt es abschließend.