Krebsrisiko durch E-Zigaretten20. November 2019 Foto: ©Agnes Sadlowska/Adobe Stock In einem Review zum Krebsrisiko durch E-Zigaretten kommen die Autoren zu dem Schluss, dass ihre Arbeit die Gefahren durch E-Zigaretten hinsichtlich Kopf-Hals-Krebs (KHK) unterstreiche und mahnen kontrollierte Langzeituntersuchungen an. Tabakrauch ist ein allseits anerkannter Risikofaktor für die Entstehung von Kopf-Hals-Krebs (KHK). Die in den letzten Jahren etablierte elektronische Zigarette (E-Zigarette) gewinnt an Popularität und wird von der Industrie als wenig schädliche Alternative beworben. Eine Vielzahl potenziell schädlicher Inhaltsstoffe unterschiedlicher Quantität wurde, so die Autoren der vorliegenden Studie, in den so genannten E-Liquids und Aerosolen der E-Zigaretten gefunden. Trotzdem gebe es weiterhin aus Expertensicht – aufgrund widersprüchlicher wissenschaftlicher Belege – Uneinigkeit über das von der E-Zigarette ausgehende gesundheitliche Gefährdungspotenzial. Zur Untersuchung des Zusammenhangs von E-Zigarette und KHK führten Otolaryngologen einer Klinik im schottischen Dundee ein systematisches Review durch, in welchem sie die Literatur nach Belegen für die karzinogene Wirkung von E-Zigaretten hinsichtlich KHK durchsuchten und evaluierten. Dazu recherchierten zwei unabhängige Gutachter in den Datenbanken PubMed/MEDLINE, Cochrane, CINAHL Plus, Trip Medical Database sowie Web of Science und führten ein Review der Abstracts, eine Revision der vollständigen Studien sowie eine Datenextrahierung und Qualitätsprüfung der aufgefundenen Untersuchungen durch. Die Literatursuche ergab insgesamt 359 Artikel; lediglich 18 Arbeiten genügten den Einschlusskriterien für ein systematisches Review. In der Mehrzahl handelte es sich dabei um Laboruntersuchungen, gefolgt von einigen Kohorten- und Fallstudien, wodurch die Evidenz insgesamt als eher gering anzusehen ist. Einige wenige Berichte kommen zu dem Ergebnis, dass der aus der Exposition zu E-Zigaretten resultierende oxydative Stress zu DNA-Schäden führt. Aromatisierte E-Liquids erscheinen in diesem Zusammenhang als besonders schädlich. Die Evidenz der klinischen Studien zu dem Thema bezeichnen die Autoren als ‚variabel‘. Die Autoren ziehen das Fazit, dass ihre Arbeit die von der E-Zigarette ausgehenden Gefahren hinsichtlich der Entstehung von KHK unterstreiche; es bedürfe kontrollierter Langzeituntersuchungen, um die Assoziation zwischen E-Zigarette und KHK zu ergründen. (am)
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