Kreuzallergie auf Birke und Äpfel: Neuer Ansatz zur sublingualen Immuntherapie

Äpfel
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Die Birkenpollen-assoziierte Kreuzallergie auf Äpfel gehört zu den am weitesten verbreiteten Nahrungsmittelallergien bei Heranwachsenden und Erwachsenen und resultiert in erster Linie aus der Sensibilisierung auf das Hauptallergen der Birke Bet v 1 und die darauf folgende Kreuzreaktion mit dem Apfelprotein Mal d 1.

Eine spezifische Immuntherapie die auf Birkenpollen ausgerichtet ist, zeigt jedoch nur wenig konsistente Auswirkungen auf die Apfelallergie. Ein Team von österreichischen Dermatologen und Allergologen hat nun die Sicherheit und Wirksamkeit der sublingualen Immuntherapie (SLIT) bei Birkenpollen-assoziierter Kreuzallergie auf Äpfel mit 2 Formulierungen untersucht, die entweder rMal d 1 oder rBet v 1 enthielten.

Dazu wurden 60 Patienten mit diagnostizierter Birkenpollen-assoziierten Kreuzallergie auf Äpfel randomisiert der täglichen sublingualen Applikation eines Placebos (n=20) oder 25 μg rMal d 1 (n=20) oder rBet v 1 (n=20) über einen Zeitraum von 16 Wochen zugeführt; das Auftreten von Nebenwirkungen wurde regelmäßig protokolliert. Die sublinguale Provokation mit standardisierten Dosierungen von rMal d 1, Hautpricktests mit rekombinanten Allergenen sowie die Messung der Allergen-spezifischen IgE- und IgG4-Antikörper wurden sowohl vor als auch nach der Behandlung durchgeführt.

Beide Formulierungen führten zu vergleichbaren, in erster Linie lokal auftretenden Nebenwirkungen; systemische Reaktionen wurden nicht beobachtet. Im Vergleich zu den mit Placebo bzw. mit rBet v 1 behandelten Gruppen führte die SLIT mit rMal d 1 zu einer Reduzierung der rMal-d-1-induzierten oralen Symptomatik (P=0,001 and P=0,038), begleitet von reduzierten, rMal-d-1-spezifischen Hautreaktionen (P=0,022) sowie erhöhten Verhältnissen von IgG4/IgE (P=0,012). Die SLIT mit rBet v 1 verbesserte weder die klinische Reaktivität auf rMal d 1, noch steigerten sich hierdurch die rMal-d-1-spezifischen Verhältnisse von IgG4/IgE. Die Studienteilnehmer, die Placebo erhielten, zeigten keinerlei Allergen-spezifischen Reaktionen.

Die SLIT mit einem rekombinanten Nahrungsmittelallergen erwies sich als sicher und klinisch wirksam, so das Fazit der Autoren, die hierin einen vielversprechenden Behandlungsansatz für die effektive Therapie von Birkenpollen-assoziierter Kreuz­allergie auf Äpfel sehen.