Kurzsichtigkeit: KI-Messung verbessert die Vorhersage von Netzhautschäden18. Juli 2025 Eine Kombination aus routinemäßigen Augenuntersuchungen und Künstlicher Intelligenz (KI) könnte eine leistungsstarke neue Methode zur Messung von Kurzsichtigkeit sein. Messung am Refraktometer. Symbolbild.© MedicalWorks-stock.adobe.com Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine Kombination aus routinemäßigen Augenuntersuchungen und Künstlicher Intelligenz (KI) eine leistungsstarke neue Methode zur Messung von Kurzsichtigkeit sein kann, um das langfristige Risiko schwerwiegender Netzhautschäden besser vorherzusagen. Mit dieser neuen Methode wurde festgestellt, dass Menschen, deren Netzhaut stärker kurzsichtig war als ihre verschriebene Brillenstärke vermuten ließ, häufiger Netzhautablösungen oder -risse entwickelten als Personen mit entsprechenden Brillenverordnungen. FRO-Messung verbessert Identifikation von Patienten mit höherem Risiko für Komplikationen Dieser Ansatz biete den Autoren zufolge eine individuellere Methode zur Beurteilung der Kurzsichtigkeit. Denn er berücksichtigt subtile Veränderungen in der Netzhaut einer Person, die bei der Brillenverordnung übersehen werden können. Dies könnte dazu beitragen, Menschen mit einem höheren Risiko für Komplikationen im Zusammenhang mit Kurzsichtigkeit zu identifizieren. Die neue Methode zur Messung der Kurzsichtigkeit wird als Fundus Refraction Offset (FRO) bezeichnet. FRO verwendet KI, um die strukturelle Beschaffenheit der Netzhaut einer Person mit dem normalen Aussehen gemäß ihrer Brillenstärke zu vergleichen. Sie könnte Ärzten helfen, gefährdete Patienten besser zu identifizieren. Das könnte zu einer individuelleren Behandlung zur Vorbeugung von Sehverlust führen, wie die Forscher hinzufügen. Weltweit sind mehr als eine Milliarde Menschen kurzsichtig und die Zahl der Kurzsichtigen nimmt weiter zu. Stark Kurzsichtige haben im Allgemeinen ein 13-mal höheres Risiko für eine Netzhautablösung als Menschen ohne Kurzsichtigkeit. Dieses kann jedoch selbst bei Personen mit ähnlichen Sehstärken stark variieren, wie die Experten anmerken. Mit sinkendem FRO-Wert steigt das Risiko für Komplikationen Die Forscher der Universität Edinburgh, Großbritannien, analysierten Gesundheitsdaten und Netzhautbilder der United Kingdom Biobank von mehr als 9300 Teilnehmern, die zuvor keine Netzhautprobleme hatten, im Alter von 40 bis 69 Jahren. Um den FRO-Wert zu berechnen, verwendeten die Wissenschaftler Augen-Scan-Bilder. Sie fanden heraus, dass mit jedem Schritt, um den der Wert sank – heißt die Netzhaut sah kurzsichtiger aus als erwartet –, das Risiko, innerhalb von 12 Jahren eine Netzhautablösung oder -risse zu entwickeln, um etwa 50 Prozent stieg. Das traf auch für Personen mit ähnlicher Brillenstärke, ähnlichem Alter, Geschlecht und anderen Faktoren zu Beginn der Studie zu. Die Autoren vertreten die Meinung, dass der FRO-Wert eine neue, genauere Methode darstellt, um Personen mit einem erhöhten Risiko für diese Sehkraftbedrohende Erkrankung zu identifizieren. Der Ansatz könnte auch dabei helfen, Entscheidungen über beliebte elektive Eingriffe wie Laseroperationen an den Augen und den Austausch der Augenlinse zu treffen. Denn es könnten Patienten identifiziert werden, deren Netzhaut für bestimmte Operationen anfälliger ist, selbst wenn ihre Brillenverordnung stimmt. Der Hauptforscher der Studie, Fabian Yii von der Robert O Curle Ophthalmology Suite am Institute of Regeneration and Repair der Universität Edinburgh, fügte hinzu: „Unsere Studie spricht dafür, über die reine Brillenstärke hinauszugehen und bei der Beschreibung des Schweregrads der Kurzsichtigkeit, auch Informationen über die Netzhaut zu berücksichtigen. Angesichts der Einschränkungen der derzeitigen Beschreibungsmerkmale für den Schweregrad der Kurzsichtigkeit, insbesondere der Brillenstärke, bei der effektiven Erfassung des Risikos einer Person für Komplikationen durch Kurzsichtigkeit, stellt diese Forschung einen wichtigen Schritt dar, um Versorgungen für die zunehmende Zahl von Menschen, die von Kurzsichtigkeit betroffen sind, gezielter zu gestalten.“ (sas)
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