Kutane Sarkoidose: Wirksamkeit von TNF-Inhibitoren18. Oktober 2017 © Coloures-Pic – fotolia.com Für die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung der kutanen Sarkoidose mittels TNF-Inhibitoren fehlt es bislang an Evidenz. Französische Dermatologen veröffentlichten zu diesem Thema nun eine größere Anwendungsbeobachtung. Das Ansprechen auf die Behandlung wurde unter Berücksichtigung der kutanen und viszeralen Beteiligung mittels ePOST (extra-pulmonary Physician Organ Severity Tool) evaluiert. Der Schweregrad reicht hierbei von 0 (nicht betroffen) bis 6 (sehr schwerer Befall). Das allgemeine kutane Ansprechen (overall cutaneous response rate, OCRR) wurde bei einem Wert von 0 oder 1 als ‚komplett‘ bewertet, teilweises Ansprechen bei einer Reduzierung um mindestens zwei Punkte im ePOST (ein oder mehr Punkte bei Follow-up). Unter den 140 Patienten in der STAT-Datenbank wiesen 46 einen kutanen Befall auf. Der mediane Schweregrad des kutanen Beteiligung lag bei 5 bis 6. 21 Patienten wurden wegen kutaner Beteiligung, 25 Patienten wegen viszeraler Beteiligung therapiert. Die Mehrzahl der Patienten (40, 87 %) erhielt Infliximab, zusammen mit systemischen Steroiden in 28 Fällen (61 %) bzw. Immunsuppressoren in 32 Fällen (69,5 %). OCRR wurde 3 Monaten Therapie mit TNF-Inhibitoren von 24 % der Patienten erreicht. Nach 6 Monaten lag dieser Wert bei 46 %, nach 12 Monaten bei 79 %. Die Autoren verzeichneten einen signifikanten Rückgang des Einsatzes systemischer Steroide. Aufgrund von Nebenwirkungen konnten 11 Patienten (24 %) die Therapie nicht fortsetzen; 21 Vorkommnisse infektiöser Art traten bei 14 Patienten (30 %) auf. Die Infektionen traten bei Patienten mit viszeraler Beteiligung häufiger auf als bei Patienten mit lediglich kutaner Beteiligung (n=12 von 25 [48 %] gegenüber n=2 von 21 [9,5 %], P=0,02). Die Rückfallrate lag 18 Monate nach Behandlungsende bei 44 %. Rezidive während der Therapie traten bei 35 % der Patienten auf. TNF-Inhibitoren sind bei der Therapie der kutanen Sarkoidose nach Dafürhalten der Autoren effektiv, zeigen aber häufig nur aufschiebende Wirkung. Außerdem müsse das erhöhte Infektionsrisiko bedacht werden.
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