Kutanes Plattenepithelkarzinom: Neuer Biomarker C5aR1 entdeckt23. Juni 2025 © MdBabul – stock.adobe.com (Symbolbild) Neue Forschungsergebnisse im „American Journal of Pathology“ identifizieren den Rezeptor C5aR1 als prognostischen Biomarker und potenziellen therapeutischen Ansatzpunkt beim kutanen Plattenepithelkarzinom (cSCC). Die Inzidenz von cSCC nimmt zu. Die Exposition gegenüber solarer UV-Strahlung ist der vorherrschende Risikofaktor für cSCC. Etwa 3 bis 5 Prozent der primären cSCCs metastasieren, und die Prognose für Patienten ist schlecht. Obwohl die meisten Fälle durch Exzision des Primärtumors heilbar sind, entwickelt eine Untergruppe von Patienten aggressive und metastasierende Erkrankungen mit wenigen Behandlungsoptionen. Es wird geschätzt, dass cSCC für fast 25 Prozent der jährlichen Hautkrebssterbefälle verantwortlich ist. Der leitende Wissenschaftler Veli-Matti Kähäri von der Universität Turku, Finnland, erklärt: „Derzeit gibt es in der klinischen Praxis keine etablierten molekularen Marker zur Vorhersage des Metastasierungsrisikos von primären cSCCs. Es besteht dringender Bedarf an prädiktiven Biomarkern für die Prognose von cSCC und an neuen therapeutischen Zielen für metastasierenden cSCC.“ Studien an verschiedenen Krebsarten haben gezeigt, dass das Komplementsystem, das Teil des menschlichen angeborenen Immunsystems ist und als tumorunterdrückender zytolytischer Mechanismus wirkt, auch zur Tumorprogression und Metastasierung beitragen kann, indem es Entzündungen induziert oder Immunsuppression verursacht. Dies veranlasste die Forschenden der aktuellen Studie, die Wechselwirkung zwischen C5a (das als Signalstoff im Krebs wirkt) und seinem Proteinrezeptor C5aR1 (der auf der Zelloberfläche vorkommt) beim cSCC zu untersuchen. Das Team fand heraus, dass die Bindung von C5a an C5aR1 Signalwege innerhalb der Zelle aktiviert, was zu Veränderungen im Zellverhalten führt. Die Forschenden untersuchten C5aR1 im Zusammenhang mit der Progression und Metastasierung von cSCC, indem sie in vitro eine 3D-Sphäroid-Kokultur von cSCC-Zellen und Hautfibroblasten, humane cSCC-Xenograft-Tumore in Severe-Combined-Immunodeficiency(SCID)-Mäusen sowie eine große Anzahl von patienteneigenen Tumorproben von nichtmetastasierenden cSCC, metastasierenden cSCCs und cSCC-Metastasen analysierten. Der Erstautor Lauri Heiskanen von der Universität Turku erläutert: „Wir beobachteten, dass Fibroblasten im Tumormikromilieu die C5aR1-Expression in cSCC-Zellen induzieren. Die Exposition gegenüber rekombinantem C5a erhöhte die Invasivität von cSCC-Zellen weiter. In patienteneigenen cSCC-Proben war eine hohe C5aR1-Expression – sowohl in Tumorzellen als auch in Stromafibroblasten – mit dem Metastasierungsrisiko und schlechtem Überleben verbunden.“ Die Forschenden waren überrascht, dass Fibroblasten die C5aR1-Expression in Krebszellen beeinflussten und dass die C5aR1-Expression in Stromafibroblasten ebenfalls eine Rolle bei der Metastasierung und schlechten Prognose von cSCC spielte. Sie hatten auch nicht erwartet, dass die C5aR1-Expression über einen großen klinischen Probenumfang hinweg mit den Patientenoutcomes korrelieren würde. Pilvi Riihilä und Liisa Nissinen von der Universität Turku schlussfolgern: „Was an den Ergebnissen unserer Studie besonders interessant ist, ist, wie das Tumormikromilieu – insbesondere Fibroblasten in dieser Studie – die Progression von cSCC über C5aR1 beeinflusst. Es unterstreicht die Vorstellung, dass das Zusammenspiel zwischen Tumorzellen und Stromazellen eine wichtige Rolle bei der Krebsprogression spielt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass C5aR1 ein potenzieller Metastasierungsrisikomarker, ein neuer prognostischer Biomarker und ein vielversprechendes therapeutisches Ziel für cSCC ist.“
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