Lässt Zimtsäure die Haare sprießen?

Foto: © oreans – stock.adobe.com

Forschungsarbeiten der Yokohama National University in Japan zeigen, dass Oxytocin das Haarwachstum in menschlichen Haarfollikeln fördern kann. Oxytocin selbst ist jedoch ein zu großes Molekül, um von unserer Haut aufgenommen zu werden, und es zerfällt zu schnell, um verwendet zu werden. Daher haben sich die Forschenden der Zimtsäure zugewandt, einem kleinen Molekül, das die Expression des Oxytocin-Rezeptors aktivieren kann.

Sie fanden heraus, dass die Behandlung mit Zimtsäure die Expression von Oxytocin-Rezeptoren steigert. Dadurch gelangt mehr Oxytocin in das System und die Genexpression für das Haarwachstum in menschlichen dermalen Papillenzellen wird erhöht. „Diese vielversprechenden Ergebnisse könnten für die Entwicklung von Produkten zur Förderung des Haarwachstums nützlich sein, die auf Oxytocin abzielen“, sagte Junji Fukuda, korrespondierender Autor der Studie und Professor an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Yokohama National University in Yokohama.

Die erste Untersuchung von Oxytocin zeigte, dass es die Expression von Genen, die mit dem Haarwachstum in den Zellen der dermalen Papille in Verbindung stehen, hochreguliert bzw. erhöht. Obwohl Oxytocin selbst kein guter Kandidat für die topische Anwendung als Haarbehandlung war, war seine Wirkung zu nützlich, um sie zu verwerfen. Die japanischen Forschenden untersuchten daher die Zimtsäure, die ebenfalls in den Oxytocin-Signalweg eingreift und das Oxytocin erhöhen und damit das Haarwachstum fördern könnte.

Um diese Theorie zu testen, ließen sie Zellkulturen der dermalen Papillen in unterschiedlichen Konzentrationen von Zimtsäure wachsen. „Bei Konzentrationen unter 500 μg/ml beobachteten wir einen dosisabhängigen Anstieg der Expression des Oxytocin-Rezeptors und der Gene, die mit dem Haarwachstum in Verbindung stehen“, so Tatsuto Kageyama, Erstautor der Studie und Assistenzprofessor an der Yokohama National University in Yokohama.

Die Forschenden entwickelten Haarfollikel im Labor, die in vitro nicht zu reifem Haar, sondern zu haarschaftähnlichen Strukturen heranwachsen. Als die Follikel in Kultur mit Zimtsäure gezüchtet wurden, beobachtete das Team eine 1,25-fache Zunahme der Länge der schaftähnlichen Strukturen. Dies liegt nur geringfügig unter der 1,3-fachen Zunahme, die in der früheren Studie mit Oxytocin festgestellt wurde, was zeigt, dass Zimtsäure nahezu die gleiche Wirkung auf das Haarwachstum hat wie Oxytocin.

Künftige Forschungsarbeiten sollen sich auf In-vivo-Studien mit Mäusen konzentrieren, um die Wirksamkeit der transdermalen Anwendung sowie die Dosierung zu bestimmen und mögliche Nebenwirkungen zu eruieren.