Langes Überleben nach CAR-T-Zelltherapie gegen Neuroblastome

Fluoreszenzmikroskopische Ansicht von menschlichen Neuroblastomzellen. Bild: ©Vshyukova – stock.adobe.com

Eine Frau, die als 4-Jährige in einer klinischen Phase-I-Studie gegen ein rezidiviertes Neuroblastom mit CAR-T-Zellen der ersten Generation behandelt wurde, ist laut einem Bericht in „Nature Medicine“ immer noch in Remission.

Im Rahmen dieser Studie, die von 2004-2009 Patienten rekrutierte, hatten Prof. Helen Heslop und ihre Kollegen Kinder mit Neuroblastom mit Epstein-Barr-Virus (EBV)-spezifischen T-Lymphozyten und CD3-aktivierten T-Zellen behandelt. Diese Zellen exprimierten chimäre Antigenrezeptoren (CARs) gegen GD2, jedoch ohne eingebettete kostimulierende Sequenz. Um jede infundierte Population nachverfolgen zu können, waren die CARs mit einem Code versehen.

Auf die bereits vorgestellten Outcomes nach fünf Jahren folgen nun die Ergebnisse nach 18 Jahren. Zum Zeitpunkt der Infusion hatte bei elf Patienten eine aktive Erkrankung vorgelegen: Von den drei Patienten mit Komplettremission entwickelte einer ein Rezidiv, ein weiterer ging der Nachbeobachtung nach acht Jahren in Remission verloren und die dritte Patientin, bei der sich die Erkrankung schon auf die Knochen ausgebreitet hatte, ist seit mehr als 18 Jahren krebsfrei und Mutter zweier Kinder.

Behandelt wurden auch acht Patienten, die zum Zeitpunkt der CAR-T-Gabe keine Krankheitsanzeichen zeigten. Davon waren fünf bei ihrer letzten Nachuntersuchung zwischen 10 und 15 Jahren nach der Infusion krankheitsfrei. Ob das allerdings auf die CAR-T-Zellen oder auf die davor erfolgten Behandlungen zurückzuführen ist, lässt sich laut der von „Nature News“ zitierten, nicht an der Studie beteiligten Kinderonkologin Dr. Sneha Ramakrishna von der Stanford University School of Medicine, USA, nicht sicher sagen. Die Daten legten jedoch nahe, dass es sinnvoll sein könnte, CAR-T-Zelltherapien bei Kindern mit niedrigem Krankheitsgrad zu testen – was allerdings selten gemacht werde.

Ferner zeigten Untersuchungen, dass die CAR-T-Zellen bei den Patienten während der Nachbeobachtung in geringen Mengen persistierten, während bei den Langzeitüberlebenden eine höhere Persistenz festgestellt wurde.