Laparoskopische versus roboterassistierte Prostatektomie: Funktionelle Vorteile mit Roboter

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Eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie hat funktionelle und onkologische Ergebnisse der laparosko­pischen und der roboterassistierten radikalen Prostatektomie (LRP bzw.RARP) bei lokalisiertem PCa nach 10 Jahren verglichen. Bei gleichen onkologischen Ergebnissen zeigten sich funktionelle Vorteile beim Roboter-Verfahren.

Die Urologen um Enrico Checcucci vom Candiolo Cancer Institute in Turin (Italien) unterzogen ihre Patien­ten zwischen Januar 2010 und Januar 2011 je nach zufälliger Zu­teilung entweder einer LRP oder einer RARP. 75 der ursprünglich 120 Patien­ten blieben 10 Jahre lang in der Nachuntersuchung. 40 (53 %) unterzogen sich einer RARP und 35 (47 %) einer LRP. Die Kontinenz- und Potenz-Wiederherstellungs­raten zeigten keine signifikanten Unterschiede (p=0,068 bzw. p=0,56), obwohl Differenzen von 12 % für die Kontinenz und von 8 % für die Potenz zugunsten des Roboteran­satzes sprachen. Die Qualität der Kontinenz, gemessen am Score des International Consultation on Incontinence Questionnaire-Short Form, und der Erektion, gemessen am Score des International Index of Erectile Function-5, waren jedoch nach 10 Jahren in der Robotergruppe signifikant besser (p=0,02 und p<0,001).

Eine statistische Analyse mithilfe maschinellen Lernens ergab, dass LRP bei der Analyse des gesamten Nachbeobachtungszeitraums durch die schlechtesten funktionsbezogenen Ergebnisse gekennzeichnet war. 4 (10 %) und 6 (17 %) Patienten erlebten in den RARP- bzw. LRP-Gruppen ein biochemisches Rezidiv (BCR) (p=0,36), wobei das 10-Jahres-BCR-freie Gesamtüberleben 88% bzw. 78% betrug (p=0,16).

(ms)