Laryngotracheale Rekonstruktionen

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Eine aktuelle Studie zeigt auch bei älteren Patienten gute Langzeitergebnisse für laryngotracheale Rekonstruktionen.

Primärziel der vorliegenden Studie, die aktuell in „Otolaryngology – Head and Neck Surgery“ publiziert wurde, war die Evaluierung von Sicherheit, Wirksamkeit und Ausführung größerer offener laryngotrachealer Operationen bei Patienten höheren Lebensalters.

In einer Fallserie mit 29 Patienten ≥60 Jahren, die zwischen 1999 und 2016 an einer Universitätsklinik zur Rekonstruktion der Atemwege operiert wurden, wurden die Patientenmerkmale, der Operationsverlauf sowie die postoperativen Ergebnisse evaluiert. Langfristiger Erfolg wurde als Prothesen-freies Überleben zur letzten Nachuntersuchung definiert. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 71 Jahren (Interquartilsabstand 63–74). Tracheale Resektionen waren die am häufigsten vorgenommenen Eingriffe (13 Patienten), gefolgt von laryngotrachealer Rekonstruktion (7 Patienten).

Bei 15 Patienten wurde zunächst eine Tracheotomie vorgenommen; bei 6 dieser Patienten erwies sich eine Dekanülierung als notwendig. Dekanülierungen wurden auch bei 3 weiteren Patienten zu Nachsorgeterminen durchgeführt; bei den letzten Follow-ups waren auch sie Prothesen-frei. Von den 14 Patienten, deren Therapie ohne Tracheotomie begann, benötigten lediglich 2 permanente Atemwegsprothesen. Die allgemeine Langzeitrate des Prothesen-freien Überlebens betrug 72,4 % (21 von 29 Patienten).

Faktoren, die möglicherweise den Langzeiterfolg erhöhen, sind ein niedriger McCaffrey-Grad sowie das Fehlen pulmonaler Erkrankungen, kein Bluthochdruck oder Diabetes sowie keine Abnahme der Erythrozytenverteilungsbreite bei den präoperativen Blutwerten.

Fazit: Bei vorsichtiger Patientenselektion, genauer präoperativer Abklärung sowie penibler postoperativer Nachsorge und Pflege, erweisen sich Atemwegsrekonstruktionen bei Patienten ≥60 Jahren als erfolgreich; von den 29 evaluierten Patienten atmen 21 (72,4 %) auf Langzeitbasis ohne Prothesen. (am)