Laut einer Forsa-Befragung nehmen immer mehr Menschen eine osteopathische Behandlung in Anspruch3. September 2024 Foto: VOD Laut einer Online-Befragung im Auftrag des Verbandes der Osteopathen Deutschland (VOD) ist die Osteopathie eine immer gefragtere Therapieoption. Über 19 Millionen Menschen in Deutschland waren schon selbst oder mit ihren Kindern in osteopathischer Behandlung – das ist ein Anstieg um rund 4,5 Millionen Patienten in den letzten drei Jahren, konstatiert der VOD und zeigt sich erfreut über „eine beeindruckende Zustimmung zur ganzheitlichen Medizin“. Diese Zahlen basieren auf den Ergebnissen einer repräsentativen Forsa-Befragung, bei der 2500 Bundesbürger telefonisch und jeweils 500 Patienten und Nichtpatienten vertiefend online befragt worden sind. Demnach zeigten sich drei Viertel der Patienten mit der osteopathischen Behandlung sehr zufrieden oder zufrieden, berichtet der VOD. Nachdem 2018 bereits rund 18 Prozent und damit fast jeder fünfte Bundesbürger in osteopathischer Behandlung war, seien dies 2021 rund 23 Prozent und fast jeder vierte Bundesbürger gewesen, so der Veband weiter. Der Anstieg auf nun rund 31 Prozent entspreche über 19 Millionen Patienten. „Der enorme Zuwachs um acht Prozentpunkte in den letzten drei Jahren zeigt das anhaltend hohe Interesse und die wachsende Akzeptanz der Osteopathie”, unterstreicht die VOD-Vorsitzende Prof. Marina Fuhrmann. 87 Prozent der Patienten würden der Befragung zufolge Osteopathie weiterempfehlen und 83 Prozent wieder einen Osteopathen aufsuchen. Schwarze Schafe unter den Osteopathen Neben den positiven Ergebnisse weist der VOD auch auf problematische Erkenntnisse hin. Denn die wachsende Nachfrage und Beliebtheit der Osteopathie ziehe auch Trittbrettfahrer an. Bei einer Befragung von 100 Anbietern osteopathischer Behandlungen habe fast jeder Siebte angegeben, über keine abgeschlossene osteopathische Ausbildung zu verfügen, so der VOD, der dies als ein alarmierendes Zeichen sieht. Denn Osteopathie gelte rechtlich betrachtet als Heilkunde und sei fachlich überaus anspruchsvoll. „Qualifizierte Osteopathen haben eine mindestens vier- bis fünfjährige Ausbildung oder ein Studium an einer Osteopathie- oder Hochschule absolviert und mit einer klinischen Prüfung abgeschlossen. Osteopathie ist nichts, was man im Schnelldurchgang in wenigen Monaten erlernen kann, sondern eine anspruchsvolle Medizinform, die eine jahrelange Ausbildung erfordert”, so Fuhrmann. Dass es viele Angebote nichtausreichend qualifizierter Behandler gebe, unterstreicht laut Fuhrmann „die große Dringlichkeit, die Osteopathie durch ein Berufsgesetz zu regeln. Der Gesetzgeber ist hier in der Pflicht sicherzustellen, dass der Patientenschutz und Verbraucherschutz in der Osteopathie endlich gewährleistet wird.” Laut VOD befürworteten dies auch Osteopathie-Patienten, von denen bereits 2018 etwa Dreiviertel für eine berufsgesetzliche Regelung der Osteopathie gestimmt hätten. Dem VOD zufolge praktizieren derzeit über 10.000 Osteopathinnen und Osteopathen praktizieren in Deutschland mit rund 10 Millionen Behandlungen jährlich (hr).
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