LDL-Cholesterin nach Herzinfarkt: Je länger Präventionsprogramme laufen, desto besser28. August 2018 Bild: © Normaals – fotolia.com Nach einem Herzinfarkt sollten Präventionsprogramme gegen ein hohes LDL-Cholesterin möglichst langfristig sein, um nachhaltig erfolgreich zu sein, fordern Spezialisten aus Bremen auf dem ESC-Kongress. Nach einem Herzinfarkt sollten Präventionsprogramme gegen ein hohes LDL-Cholesterin möglichst langfristig sein, fordern Spezialisten aus Bremen auf dem Europäischen Kardiologiekongress. „Ein intensives Präventionsprogramm (IPP) nach einem Herzinfarkt führt zu signifikant besseren LDL-Werten. Doch nach der Beendigung des Programms nach zwölf Monaten steigen die LDL-Werte wieder an, was nahe legt, dass auch ein Jahr nicht ausreicht, um nachhaltig niedrige LDL-Werte zu erreichen. Deshalb ist eine längerfristige Prävention erforderlich“, so Dr. Stephan Michel (Bremer Institut für Herz und Kreislaufforschung). In München kommen vom 25. bis 29. August 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern zusammen, der Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) ist einer der weltweit größten Medizinkongresse. Patientenerziehung und -information führen zu einer verbesserten Therapietreue, so Michel, allerdings „haben Präventionsprogramme wie EUROACTION oder RESPONSE II bisher noch keine signifikanten Auswirkungen auf Blutfettwerte gezeigt“. Michel und seine Multicenter-Studiengruppe wollten die Effekte eines modernen intensiven Präventionsprogramms nachweisen, indem sie 282 Infarktpatienten einen Monat nach der Krankenhausentlassung entweder einer herkömmlichen Betreuung zuteilten, oder einem IPP mit regelmäßigen Untersuchungen, Risikofaktor-Kontrollen, Therapieanpassungen und Informationen. Die Studie analysiert die Lipid-Profile nach 6, 12 und 24 Monaten. Einen Monat nach der Krankenhaus-Entlassung betrugen die LDL-Werte nach einem dreiwöchigen kardialen Rehabilitationsprogramm 71,4 Milligramm/Deziliter in der IPP-Gruppe und 69,0 Milligramm/Deziliter in der Gruppe mit herkömmlicher Betreuung. Nach 12 Monaten wurde in der IPP-Gruppe mit 66,3 vs. 75,6 Milligramm/Deziliter eine signifikante Verbesserung gegenüber der Kontrollgruppe gemessen. Nach Abschluss des IPP näherten sich die LDL-Werte allerdings wieder den Ursprungswerten an, nach 24 Monaten gab es keinen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe mehr. Die Schlussfolgerung daraus, so Michel, sei also, dass Präventionsprogramm langfristig laufen müssen, wenn sie nachhaltig erfolgreich sein sollen. Quellen: ESC Abstract Nr. 82418; Michel et al.: Intensive prevention program after myocardial infarction: how can LDL cholesterol be reduced and how long are intensive prevention efforts needed?
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