Lebensqualität nach Laryngektomie: Prävalenz chronischer Aspiration22. Januar 2020 Foto: ©Sebastian Kaulitzk/Adobe Stock Gegenwärtig wird viel über die Effektivität der Laryngektomie oberhalb des Ringknorpels (Supracricoid Laryngectomy, SCLE) diskutiert. Zielsetzung der vorliegenden retrospektiven Beobachtungsstudie italienischer Otolaryngologen war die Feststellung der Prävalenz chronischer Aspiration sowie der Inzidenz pulmonaler Komplikationen nach SCLE. Darüber hinaus untersuchten die Autoren mögliche Einflussfaktoren und analysierten die Dysphagie-bezogene Lebensqualität von Patienten, die nach SCLE ihre Schluckfunktion wiedererlangten. Eine Kohorte von 39 Patienten, die nach genannter Operation wieder schlucken konnten und während einer mindestens 3 Jahre dauernden Nachuntersuchungsperiode weiterhin krankheitsfrei blieben, wurde zwischen Oktober und Dezember 2017 anhand der Pearson-Skala und der M.D. Anderson Dysphagia Inventory klinisch untersucht; die Schluckfunktion wurde außerdem mittels faseroptischer Endeskopie evaluiert. Zu chronischer Aspiration kam es bei einem signifikanten Anteil der Patienten (klinisch: 33,3 %; endoskopisch: 35,9 %); unter älteren Patienten kam es häufiger zu Aspiration. Die Art des chirurgischen Vorgehens. die Resektion eines Stellknorpels (Aryknorpel), eine postoperative Rehabilitation mit einem Sprech- und Sprachtherapeuten, Radiotherapie, Alter zum Zeitpunkt der Konsultation sowie die Länge des Nachuntersuchungszeitraums hatten keinerlei Einfluss auf die Prävalenz der Aspiration. Pulmonale Komplikationen betrafen 5 Patienten; die Inzidenz der pulmonalen Komplikationen war mit Aspiration assoziiert und wurde durch einen nachteiligen Hustenreflex begünstigt. Die Aspiration zeigte massive Auswirkungen auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten. Die Schlussfolgerung der Autoren: Chronische Aspiration tritt häufig auf und mindert die Lebensqualität enorm. Die Inzidenz pulmonaler Komplikationen jedoch ist als eher gering anzusehen, weshalb die Nahrungsaufnahme über den Mund bei Patienten mit Aspiration nicht kontraindiziert ist. Die Erhaltung des Gefühls für den Kehlkopf sowie des Hustenreflexes sind obligatorisch, um pulmonale Komplikationen zu vermeiden. (am)
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