Leberforschung am UKE: Stärkung durch neuen Sonderforschungsbereich25. November 2024 Die Leber steht im Fokus des neuen Sonderforschungsbereiches 1700. (Abbildung: © Mehak/stock.adobe.com) Im neuen SFB 1700 geht es um die Regulierung von Immunantworten in der Leber, die maßgeblich für die Gesundheit des gesamten Organismus ist. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den neuen Forschungsschwerpunkt, an dem neben Mitarbeitern des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) auch Wissenschaftler der Universität Hamburg sowie aus München, Berlin und Kiel beteiligt sind, in den kommenden vier Jahren mit 13 Millionen Euro. Der SFB 1700 „Immunregulation in der Leber: von Homöostase zur Krankheit“ wird geleitet von Prof. Christoph Schramm, I. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE sowie Wissenschaftlicher Leiter des Martin Zeitz Centrum für Seltene Erkrankungen, und Prof. Maura Dandri, Universitätsprofessorin für Virushepatitis in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.„Leber- und Gallenerkrankungen sind aktuell die zweithäufigste Ursache für Invalidität und Arbeitsunfähigkeit in Europa, was eine erhebliche Krankheitslast für die Patient:innen und eine große wirtschaftliche Belastung für die Gesundheitssysteme und die Gesellschaft darstellt“, erläutert SFB-Sprecher Schramm. Und Dandri, Co-Sprecherin des neuen SFB, ergänzt: „Die zentrale Hypothese des SFB 1700 ist, dass die Regulierung von Immunantworten eine Schlüsselfunktion der Leber darstellt, die die Gesundheit des gesamten Organismus bestimmt. Wir gehen davon aus, dass eine fehlerhafte Orchestrierung der zellulären Interaktion und Signalübertragung in der Leber entweder zu immunvermittelten Entzündungen und Autoimmunerkrankungen oder zu anhaltenden Infektionen und Krebs führen kann.“ Das Verständnis der Mechanismen der Immunregulation in der Leber, die die Entwicklung von Toleranz oder Immunaktivierung bestimmen, wird die Grundlage für gezielte Therapien zur Modulation der Immunreaktionen in der Leber und zur Heilung dieser stark belastenden Leber- und Gallenerkrankungen bilden. Das neue Konsortium, dessen vierjährige Förderung zum 1. April 2025 beginnt, wird klinisch tätige Wissenschaftler, Grundlagenwissenschaftler und Bioinformatiker des UKE, der Universität Hamburg sowie des Max Delbrück Centrums Berlin, der Technischen Universität München und der Christian-Albrechts-Universität Kiel zusammenbringen. „Auf diese Weise werden wir ein interdisziplinäres und synergetisches Umfeld schaffen, indem wir die neuesten ,Omics‘- und Bildgebungstechnologien mit hepatologischem Fachwissen kombinieren, das durch unsere großen und gut charakterisierten Patient:innenkohorten, von Forscher:innen initiierte klinische Studien und die große Anzahl humaner Bioproben, die wir in unserer Biobank sammeln, genährt wird“, erklärt Schramm.Bis Mitte 2022 wurde am UKE bereits der SFB 841 „Leberentzündung: Infektion, Immunregulation und Konsequenzen“ zwölf Jahre lang gefördert. Darin arbeiteten Wissenschaftler an der Entschlüsselung des Wechselspiels zwischen Leberschädigung, Entzündung und Reparatur mit dem Ziel, neue Ansatzpunkte für die Diagnostik und Therapie von entzündlichen Lebererkrankungen zu entwickeln. Außerdem wird am UKE das Europäische Netzwerk seltene Lebererkrankungen (ERN Rare-Liver) von Wissenschaftler:innen der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik gesteuert.
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