Leibniz Lungenklinik am UKSH soll Leuchtturm für Pneumologie in Deutschland werden26. April 2023 Interdisziplinäre Expertise und großer Teamgeist: Die Leibniz Lungenklinik am Campus Kiel des UKSH wird zu einem Schwerpunkt für Pneumologie entwickelt. (Foto: © UKSH) Das Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB), die Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) haben vertraglich die Zukunft für die „Leibniz Lungenklinik“ am Campus Kiel vereinbart. Damit wollen sie die Strahlkraft der pneumologischen und infektiologischen Patientenversorgung nutzen, um die Spezialklinik und Grundlagenforschung zu einem gemeinsamen Leuchtturm zu entwickeln. Mittelfristig soll die Kooperation das gesamte Feld der chronischen Lungenerkrankungen und des Lungenmikrobioms umfassen. Ein Ziel ist es, die Leibniz Lungenklinik als deutsches klinisches Referenzzentrum für Tuberkulose am Campus Kiel zu etablieren, wie es die pneumologisch ausgerichtete Medizinische Klinik zuvor am FZB war. Der Bedarf an hervorragenden Behandlungsstrukturen in Verbindung mit exzellenter Forschung ist schon jetzt groß und wird wachsen – nicht nur wegen der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Die Kooperation bietet optimale Voraussetzungen, um es mit den Herausforderungen der Lungenkrankheiten des 21. Jahrhunderts aufzunehmen. Das Behandlungsspektrum des neuen pneumologischen Schwerpunktes der Klinik für Innere Medizin I am UKSH umfasst Krankheitsbilder wie die Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Asthma, Lungenentzündung, Lungenkrebs sowie Infektionen der Lunge und ihre Folgeschäden wie zum Beispiel Long-COVID, aber auch seltene Lungenerkrankungen wie Lungenhochdruck, Lungenfibrose und Sarkoidose, und natürlich der Tuberkulose. Um die bestmöglichen individuellen Therapien für Lungenerkrankungen anzubieten, arbeitet das pneumologische Team unter der kommissarischen Leitung von Prof. Jan Heyckendorf übergreifend mit Disziplinen wie der Sektion für Thoraxchirurgie, internistischen Intensivmedizin, Weaning-Station, Atemtherapie, Endoskopie, Physiotherapie, bildgebender Diagnostik sowie weiteren Kliniken des UKSH zusammen. Die Kontinuität in der lungenärztlichen Patientenversorgung ist laut den Beteiligten auch für die klinisch-translationale Forschung in Borstel essenziell und bildet die Grundlage der künftigen engen Zusammenarbeit. Insbesondere für besonders schwere und komplexe Erkrankungen werden an der Leibniz Lungenklinik optimale Strukturen geschaffen, die eine hochspezialisierte Versorgung möglich machen. So wurde jüngst eine Interims-Spezialstation mit sieben Betten zur Versorgung von schwierig zu behandelnden Tuberkulosepatienten beziehungsweise Erkrankte mit multiresistenter Tuberkulose eröffnet. „Als neuer Träger der Leibniz Lungenklinik werden wir die Forschung und Krankenversorgung in der Pneumologie und Klinischen Infektiologie vorantreiben“, sagt Prof. Jens Scholz, CEO des UKSH. „Dies tun wir insbesondere mit Blick auf den Vormarsch von Lungenerkrankungen für unsere Patientinnen und Patienten.“ Konkret sollen für die stationäre und ambulante Pneumologie insgesamt 40 Betten vorgehalten werden, darunter zehn Weaning-Betten. Gemeinsam werden die Tagesklinik der Innere Medizin I sowie die Ambulanzen des Entzündungszentrums sowie die Intensiveinheiten der Beatmungsmedizin genutzt. Des Weiteren werden eigene Studienzentralen eingerichtet. „Mit der Gründung der Leibniz Lungenklinik wird die enge wissenschaftliche Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Borstel weiter gestärkt. Dadurch ermöglichen wir Spitzenforschung auch über die existierenden wissenschaftlichen Netzwerke der Medizinischen Fakultät der CAU hinaus. Die Leibniz Lungenklinik soll mithilfe eines gemeinsamen Studienzentrums eine klinisch-translationale Forschungseinheit bilden, um Innovationen voranzutreiben“, erläutert Prof. Simone Fulda, Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität. Prof. Ulrich Schaible, Direktor des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum sagt: „Dass wir die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des FZB jetzt noch stärker vernetzen, ist eine strategisch wichtige und zukunftsweisende Entscheidung, um die vormals starke klinische Forschung am FZB nicht nur zu sichern, sondern weiter auszubauen und unsere starke Grundlagenforschung mit der Klinik zu verknüpfen. Die Kolleginnen und Kollegen am FZB freuen sich schon auf die zukünftigen Kooperationen. Gerade der interdisziplinäre Austausch mit der CAU und dem UKSH wird uns im Kampf gegen neue aber auch alte Lungenerkrankungen wie die Tuberkulose voranbringen.“ Prof. Joachim Thiery, Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität, machte deutlich, dass die barrierefreie Vernetzung der exzellenten Grundlagenforschung des Forschungszentrums Borstel mit der starken klinischen Lungenforschung auf dem Medizincampus des UKSH deutschlandweit einzigartig sei. „Hierdurch wird eine schnelle Translation von Forschungsergebnissen in die erste klinische Anwendung ermöglicht. Dies entspricht auch unserem Leitbild einer nachhaltigen Universitätsmedizin. Es ist unser gemeinsames Ziel, durch hochpräzise Therapie eine Heilung chronisch entzündlicher Erkrankungen der Lunge zu erreichen. Dies sind auch sehr spannende Optionen für die medizinische Lehre“, betont der Dekan. „Hier vereinigt sich das international anerkannte Wissen und Können des Forschungszentrums Borstel und der Pneumologie der Klinik für Innere Medizin I am Campus Kiel mit der Expertise in der Entzündungsmedizin“, ergänzt Prof. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I am UKSH, „mit diesem interdisziplinären Ansatz rüsten wir uns für die aktuellen und künftigen Herausforderungen auf dem Feld der Lungenerkrankungen. Mit dem Exzellenzcluster werden wir zukünftig auch den chronisch kranken Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen eine weltweit führende Spitzenmedizin anbieten können.“ Heyckendorf, kommissarischer Leiter der Pneumologie am UKSH, ergänzt: „Unsere Aufgabe ist es, das gesamte Spektrum der Lungenheilkunde mit dem höchst möglichen Maß an Qualität der stationären Patientenversorgung sicherzustellen. Dabei bauen wir auch die Forschung chronisch-entzündlicher Lungenerkrankungen gemeinsam mit dem FZB und dem Exzellenzcluster weiter aus und bringen neueste Erkenntnisse direkt ans Krankenbett.“
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