Leipzig: Gastroenterologe Mössner mit Bundesverdienstkreuz geehrt

Ministerpräsident Kretschmer überreicht an Bürgerinnen und Bürger den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland: (v.l.) Alexander Hemprich, Joachim Mössner, Ministerpräsident Michael Kretschmer, Hanna Kämmer, Max Uhlig, Bernd Müller-Kaller. (Foto: © Pawel Sosnowski)

Prof. Joachim Mössner, langjähriger Direktor der Klinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, ist mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden.

Dem Gastroenterologen – ebenso wie seinem Kollegen Prof. Alexander Hemprich, 25 Jahre lang Direktor der UKL-Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – wurde das Bundesverdienstkreuz am 9. Juli 2022 in Dresden durch den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer überreicht.

Mössner leitete 25 Jahre lang bis zu seiner Emeritierung 2018 die Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Leipzig. In dieser Zeit begleitete er den Neustart der universitären Medizin nach der Wende, von 1996 bis 2002 auch als Prodekan und Dekan der Medizinischen Fakultät. Dazu gehörten neben dem Ausbau der Gastroenterologie am UKL auch viele Neuberufungen von Professoren und Klinikdirektoren und damit wichtige Weichenstellungen für die gesamte weitere Entwicklung des Medizinstandortes Leipzig. Für diese Lebensleistung und seine Verdienste um Leipzig und Sachsen wurde der 71-Jährige nun mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

„Diese Auszeichnung freut uns sehr“, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL. „Professor Mössner schätzen wir nicht nur als einen hervorragenden Arzt mit großem Engagement für seine Patient:innen, sondern auch als brillanten Forscher und starke Führungspersönlichkeit. Auf all diesen Gebieten hat er entscheidend dazu beigetragen, die Universitätsmedizin Leipzig zu dem Leuchtturm zu machen, der sie heute ist.“

„Professor Mössner hat den Wissenschaftsstandort Leipzig wie auch die Medizinische Fakultät sehr nachhaltig geprägt. Das von ihm eingeführte System der leistungsbezogenen Forschungsbewertung wenden wir bis heute an, um Forschungsgelder auf Basis von nachgewiesenen Erfolgen zielgerichtet verteilen zu können“, ergänzt Prof. Michael Stumvoll, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Auch zum heutigen Stand der Inneren Medizin hat Mössner an vielen Stellen einen Beitrag geleistet, wie die Universität Leipzig in einer Mitteilung betont. 1999 war er einer der jüngsten Präsidenten seines Gebietes, der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und durfte den Kongress in der neu erbauten Messe ausrichten. 2012 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), 2017 zeichnete ihn die europäische Pankreas-Gesellschaft für sein Lebenswerk aus. Und nicht zuletzt bekam er 2018 die Ernst-von-Bergmann-Plakette, eine hohe Auszeichnung der Bundesärztekammer, für das Engagement in der Fort- und Weiterbildung der Ärzteschaft. Zudem ist Mössner Mitglied der nationalen Akademie der Wissenschaften, der Leopoldina, und Vizepräsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
„Ich fühle mich sehr geehrt“, sagt Mössner. „Es war und ist mir ein großes Anliegen, mit meinem Wissen und Können etwa für die Menschen in Leipzig und Sachsen tun zu können. Es freut mich, dass dies offenbar so wahrgenommen wird und mit dieser hohen Auszeichnung Anerkennung findet.“

Hemprich: Hunderten Kindern ein normales Lächeln geschenkt

Ebenfalls mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde Hemprich, der nach einem Vierteljahrhundert an der Spitze der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie (MKG) des UKL zum Jahresende 2018 in den Ruhestand gegangen war. Er war vier Jahre lang Präsident und Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für MKG-Chirurgie, 2002 holte Hemprich den Deutschen MKG-Kongress nach Leipzig, 2018 sogar den Weltkongress Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Er war Gründer der Deutsch-Vietnamesischen Gesellschaft zur Förderung der Medizin (DEVIEMED), deren Präsident er noch immer ist und operiert seit vielen Jahren unzählige Kinder in Vietnam.

„Professor Hemprich ist ein würdiger Empfänger dieser hohen Auszeichnung. Er entwickelte das Universitätsklinikum Leipzig bei der Behandlung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu einem national und international bekannten Zentrum. Hunderten Kindern wurde aufgrund seiner Leistungen ein normales Lächeln geschenkt“, hebt UKL-Vorstand Prof. Christoph Josten anerkennend hervor. „Dass sich unter den durch Ministerpräsident Michael Kretschmer Geehrten gleich zwei ehemalige Klinikdirektoren des UKL befinden, spricht für die hohe Qualität unseres Klinikbetriebs und macht uns sehr stolz.“