Leistungsstarkes Tool für Tierärzte: Interaktive ESCCAP-Karten sind zurück

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ESCCAP gibt den Start seiner neuen interaktiven Karten zu Parasiteninfektionen bekannt. Diese bieten Tierärzten Einblicke in die geografische Verbreitung von Parasiten und parasitenassoziierten Infektionen bei Haustieren in mehreren europäischen Ländern.

Wesentliche Inhalte der Karten sind:

Datenvisualisierung

Die Karten basieren auf Ergebnissen ausgewählter diagnostischer Untersuchungen und veranschaulichen den Anteil positiver Befunde für wichtige Parasiten und parasitenassoziierte Infektionen bei Hunden und Katzen in sechs europäischen Ländern.

Dargestellt wird der Prozentsatz positiver Testergebnisse unter den untersuchten Tieren – nicht die tatsächliche Prävalenz der Infektionen. Die Daten beinhalten auch Befunde von Tieren mit Reiseanamnese oder von Hunden und Katzen, die importiert wurden, unabhängig von ihrer Herkunft.

Filtermöglichkeiten

Die Daten lassen sich filtern nach:

• Land (Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Spanien und Großbritannien)

• Region

• Tierart (Hund und Katze)

• Verschiedene Parasitenarten/parasitenassoziierte Infektionen

• Zeitraum

Erfasste Parasiten/Infektionen

Die Anfangsversion enthält Daten zu folgenden Parasiten/Infektionen: 

Erreger (Infektion)HundeKatzen
Borrelia spp. (Borreliose)) 
Ehrlichia spp.(Ehrlichiose) 
Anaplasma spp. (Anaplasmose) 
Babesia spp. (Babesiose) 
Leishmania infantum(Leishmaniose) 
Giardia duodenalis (Giaridose)
Dirofilaria immitis (Herzwurm, Dirofilariose) 
Trichuris vulpis (Peitschenwurm, Trichuriose)
Dipylidum caninum (Gurkenkernbandwurmbefall)
Toxocara spp., Toxascaris leonina (Spulwurmbefall)
Ancylostoma spp., Uncinaria stenocephala (Hakenwurm-befall)

Wichtige Hinweise

Interpretation

ESCCAP betont, dass die Karten den Anteil positiver Testergebnisse bei untersuchten Tieren zeigen und nicht die generelle Verbreitung von Infektionen in der gesamten Heimtierpopulation widerspiegeln. Die Daten stammen von Tieren, die aus verschiedenen Gründen getestet wurden – z. B. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen, Überwachungsprogrammen oder aufgrund klinischer Symptome – und sind daher möglicherweise nicht repräsentativ für die Gesamtpopulation. Ausführliche Erläuterungstexte unter den Visualisierungen helfen bei der Interpretation. Zusätzlich können Nutzer über intuitiv gestaltete Pop-up-Karten schnell auf die ESCCAP-Richtlinien und Verbreitungskarten der Parasiten (sofern vorhanden) zugreifen.

Konfidenzintervalle

Die Prozentbalken auf den Karten zeigen die beobachtete Rate positiver Testergebnisse zusammen mit einem 90 %-Konfidenzintervall (KI), berechnet nach der exakten Methode von Clopper-Pearson. Das 90%-KI zeigt die Unsicherheit bei der Schätzung des positiven Prozentsatzes aller Proben. Per Definition enthalten 90% der KI den tatsächlichen Mittelwert des geschätzten Parameters. Mit zunehmender Stichprobengröße wird das KI enger, bei kleineren Stichproben weiter.

Ausblick

ESCCAP plant, die Karten auf weitere europäische Länder auszuweiten, abhängig von der Verfügbarkeit geeigneter Daten. Derzeit stammen die Daten von IDEXX Laboratories. Da eine größere Zahl an Datenlieferanten die Datenqualität verbessert, befindet sich ESCCAP im Austausch mit weiteren Unternehmen, um die Zahl der Anbieter zu erhöhen. Labore, die einen Beitrag zu diesem wichtigen Projekt leisten möchten, sind eingeladen, sich an ESCCAP zu wenden.

Handlungsaufforderung

Tierärztinnen und Tierärzte werden ermutigt, die Karten zu nutzen, um sich regionale Parasitenrisiken zu vergegenwärtigen – unter www.esccap.org/parasite-infection-map/ sowie über die Social-Media-Kanäle von ESCCAP.

Viele weitere Informationen und hilfreiche Tipps rund um das Thema Parasiten finden Tierhalter und Tierärzte online auf www.esccap.de

Auch auf Facebook und Instagram ist ESCCAP vertreten.