Leukämie-Forschung: Extrazelluläre Vesikel modulieren Tumorsuppressor-Gen p53

PD Dr. Basant Kumar Thakur, UDE/UK Essen. Bild: ©privat

Die DNA in Extrazellulären Vesikel (EVs) ist recht ähnlich organisiert wie die DNA im Zellkern – und hat zudem bemerkenswerte Einflüsse auf die Genregulation. Das konnten ein Team um PD Dr. Basant Kumar Thakur von der Kinderklinik III des Universitätsklinikums Essen und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nun belegen.

Thakur hat gemeinsam mit Kollegen im Journal „Cell Discovery“ gezeigt, dass extrazelluläre Vesikel aus Leukämie-Zellen DNA-Protein-Partikel enthalten – EV-Chromatin oder „Exogenotin“ – und den Effekt auf Stammzellen beobachtet. „Wenn dieses Exogenotin auf Stammzellen übertragen wird, reguliert es eines der wichtigsten Tumorsuppressor-Gene herunter, das Gen p53, und verwandelt die Mikroumgebung im Knochenmark so in eine leukämische Nische“, erklärt Thakur.

„Wir haben damit nicht nur Chromatin-ähnliche Strukturen in EVs aus akutmyeloischen Leukämiezellen (AML-EVs) nachgewiesen, sondern auch einen neuen Mechanismus beschrieben, wie sich Leukämie- und Stromazellen über EV-Chromatin austauschen. Dies könnte eine der Ursachen für hämatopoetisches Versagen während oder nach einer AML-Therapie sein“, sagt Dr. Jamal Ghanam, Erstautor der Veröffentlichung.