Lichen planus: Vielversprechende Ergebnisse mit Baricitinib

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Forschende der Mayo Clinic haben in einer Phase-II-Studie mit Baricitinib eine krankheitsspezifische Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Lichen planus getestet.

Lichen planus betrifft ein bis zwei Prozent der Allgemeinbevölkerung und beeinträchtigt die Lebensqualität der Patienten durch starken Juckreiz und Schmerzen. Auf der Haut zeigt sich Lichen planus oft als violette, juckende, flache Beulen, die sich über mehrere Wochen entwickeln. Im Mund und auf den Genitalschleimhäuten bildet Lichen planus spitzenförmige weiße Flecken, manchmal mit schmerzhaften Wunden.

Die Behandlung von Lichen planus ist schwierig, und die therapeutischen Möglichkeiten stagnieren bisher. Bis heute haben Forschende keine krankheitsspezifischen Medikamente für Lichen planus entwickelt. Es gibt zwar keine Heilung, aber verschiedene Behandlungen können helfen, die Symptome zu lindern.

Die US-amerikanische Arbeitsgruppe identifizierte nun einzigartige molekulare und zelluläre Veränderungen in der Haut mit Lichen planus, insbesondere eine überaktive Immunantwort, an der bestimmte Arten von T-Zellen beteiligt sind. Sie setzten dann Baricitinib ein, das selektiv die spezifischen Entzündungswege von Lichen planus blockiert, um die Patienten in der Studie zu behandeln.

Bei den Patienten mit therapierefraktärer Erkrankung zeigte sich ein frühes und anhaltendes klinisches Ansprechen auf die Behandlung, was zu einer 83-prozentigen Verbesserung des Ansprechens auf die Symptome innerhalb von 16 Wochen nach der Behandlung führte. Die Therapie führte auch zu einer raschen Verringerung der Interferonaktivität, eines wichtigen Signalmoleküls bei der Krankheit, sowie zu einer Reduzierung der spezifischen, pathogenen T-Zellen.

„Diese Forschungsarbeit ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis und zur Behandlung von Autoimmun- und Entzündungskrankheiten“, sagt der Erstautor Aaron R. Mangold, Dermatologe und Forscher am Mayo Clinic Comprehensive Cancer Center der Mayo Clinic in Phoenix, USA. Diese Erkenntnisse böten eine potenziell neue, wirksame, krankheitsspezifische Behandlungsmöglichkeit für Lichen planus und therapeutische Ziele für andere entzündliche Erkrankungen.