Lichen striatus: Cutibacterium acnes als mögliche Ursache der Hypopigmentierung

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Eine neue Studie deckt signifikante Zusammenhänge zwischen Cutibacterium acnes und der Hypopigmentierung bei Patienten mit Lichen striatus auf und ebnet möglicherweise den Weg für gezielte Behandlungen.

Lichen striatus (LS) geht häufig mit einer Hypopigmentierung einher. Interessanterweise ist die Häufigkeit der Hypopigmentierung bei LS höher als bei anderen Hautentzündungen, wobei bis zu 50 Prozent der Fälle über mehrere Monate oder sogar Jahre bestehen können. Das gram-positive Bakterium Cutibacterium acnes wurde in der Vergangenheit mit verschiedenen Hauterkrankungen in Verbindung gebracht, darunter Akne vulgaris und postinflammatorische Hypopigmentierung. Es könnte daher ein Zusammenhang zwischen C. acnes und der Hypopigmentierung bei Patienten mit LS bestehen.

Ausgehend von dieser Hypothese hat ein koreanisches Forscherteam unter der Leitung von Yun Hak Kim und Hyun-Chang Go von der Pusan National University eine Studie durchgeführt, um diesen Zusammenhang zu ermitteln. Sie sammelten und analysierten Hautproben von 18 Patienten mit LS (11 mit Hypopigmentierung und 7 ohne) und führten Analysen durch, um die mikrobiellen Unterschiede in ihnen zu bewerten. Trotz der unterschiedlichen Stadien von LS bei Patienten mit Hypopigmentierung wurden signifikante Unterschiede in ihrem Hautmikrobiom festgestellt. Diese Beobachtung deutet auf einen starken Zusammenhang zwischen einer LS-Hypopigmentierung und dem Hautmikrobiom hin.

Beim Vergleich von Patienten mit LS mit und ohne Hypopigmentierung entdeckten die Forschenden eine vierfache Präsenz von C. acnes bei Ersteren. „Durch eine Netzwerkanalyse zwischen verschiedenen mikrobiellen Spezies, die in den Hautproben von Patienten mit LS gefunden wurden, stellten wir fest, dass C. acnes die bakterielle Gemeinschaft bei hypopigmentierten LS signifikant beeinflusst und eine zentrale Position in Beziehungen zu anderen Bakterien einnimmt. Dies unterstreicht seine mögliche Verbindung zur Pathogenese der LS-Hypopigmentierung“, betont Kim.

Das Forschungsteam identifizierte außerdem Malassezia, eine Gattung, die bei anderen Hauterkrankungen mit Hypopigmentierung in Verbindung gebracht wird, in großer Zahl bei Patienten mit LS mit Hypopigmentierung. Dieser Befund, insbesondere das Vorhandensein von Malassezia restricta, deutet auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Malassezia und LS-Hypopigmentierung hin, der in Zukunft gezielt untersucht werden sollte. Darüber hinaus wurden Comamonas und Aspergillus als weitere mögliche Kandidaten identifiziert.

Insgesamt besteht wahrscheinlich ein Zusammenhang zwischen einem Ungleichgewicht in der Hautmikrobiota und LS-assoziierter Hypopigmentierung. Die Häufigkeit von Malassezia und C. acnes bei hypopigmentierten LS-Fällen deutet darauf hin, dass diese beiden Erreger neue Behandlungsziele zur Verringerung der LS-Dauer und der Hypopigmentierung sein könnten. Patienten mit LS könnten somit eine bessere Lebensqualität haben, wenn die gezielte Therapie auf diese mikrobiologischen Komponenten ausgerichtet ist.

Künftige Studien, in denen zeitliche Veränderungen im Mikrobiom untersucht und die Auswirkungen von Antibiotika oder Antimykotika auf die Häufigkeit und Dauer der Hypopigmentierung beobachtet werden, könnten wertvolle Erkenntnisse über ursächliche oder korrelative Zusammenhänge zwischen Mikrobiomveränderungen und LS-Hypopigmentierung liefern.

„Unsere Ergebnisse bieten vielversprechende Möglichkeiten für weitere Forschungen, um die Beziehung zwischen der Mikrobiota der Haut und der LS-Hypopigmentierung zu entschlüsseln, mit dem Ziel, neue therapeutische Strategien zu entwickeln“, schließt Kim.