LMU zeichnet Tierschutz-Forschung aus11. März 2025 (Symbolbild) Foto: © diy13 – stock.adobe.com Alle zwei Jahre zeichnet die Tierärztliche Fakultät der LMU mit dem Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis herausragende Forschungsprojekte aus, die Tierversuche ersetzen oder grundsätzlich den Tierschutz fördern. Als Zeichen ihres starken Engagements für den Tierschutz in der Forschung vergibt die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) alle zwei Jahre den mit bis zu 30.000 Euro dotierten Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis. Damit ehrt die LMU Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihrer Forschung einen außergewöhnlichen Beitrag zum Tierschutz leisten.In diesem Jahr geht der Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreis an das Studienteam um Professorin Dr. Christine Baumgartner mit Privatdozent Dr. Thomas Fenzl und Professor Dr. Benjamin Schusser von der Technischen Universität München (TUM). In ihrer Studie „Tierschutz für das Ei – Untersuchung zur Entwicklung der Nozizeption und des Schmerzempfindens beim Hühnerembryo“ untersuchten die Forschenden kardiovaskuläre, neurophysiologische und verhaltensbasierte Reaktionen von Hühnerembryonen, um herauszufinden, ab wann diese die Fähigkeit zur Nozizeption entwickeln bzw. Schmerz empfinden können. Die Ergebnisse zeigten, dass Hühnerembryonen ab dem 13. Bruttag eine physiologische, neuronale Gehirnaktivität haben und ab dem 15. Bruttag deutliche Reaktionen auf schmerzhafte Reize messbar sind. „Als Forschende sehen wir uns in der Verantwortung, den Tierschutz und das Tierwohl durch interdisziplinäres und innovatives Denken und Handeln immer weiter voranzubringen“, so Baumgartner. Die Forschungsergebnisse hatten direkten Einfluss auf die Tierschutz-Gesetzgebung: Seit Januar 2024 ist das Töten von Hühnerembryonen im Rahmen der Geschlechtsbestimmung im Ei ab dem 13. Bruttag in Deutschland verboten.Zusätzlich wurde Dr. Nina Kerstensteiner von der Universität Regensburg mit dem Felix-Wankel-Tierschutz-Juniorforschungspreis für ihre Dissertation „Tiere vor Gericht? Strukturelles Durchsetzungsdefizit im Tierschutzrecht“ ausgezeichnet. Ihre Arbeit beleuchtet, warum tierschutzrechtliche Bestimmungen oft nur unzureichend umgesetzt werden und welche juristischen Reformen notwendig wären, um den Schutz von Tieren effektiver zu gestalten. Zur Begründung sagt die Geschäftsführerin des Kuratoriums des Felix-Wankel-Tierschutz-Forschungspreises und neu berufener Vorstand des Lehrstuhls für Tierschutz, Professorin Dr. Helen Louton „Die Arbeit trägt wesentlich zur Weiterentwicklung des Tierschutzrechts bei und zeigt auf, wie die Diskrepanz zwischen gesetzlichen Zielvorstellungen und der Realität überwunden werden kann.“„Tierwohl ist uns an der LMU – und insbesondere natürlich in der Tiermedizin – ein großes Anliegen“, sagt Professor Reinhard Straubinger, Dekan der Tierärztlichen Fakultät. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir mit diesem Preis wissenschaftliche Arbeiten auszeichnen können, die dazu beitragen, Tierschutz und Tierwohl zu fördern.“ Die LMU unterstützt damit Forschung, die das Ziel hat, Tierversuche zu ersetzen oder einzuschränken, den Tierschutz generell voranzutreiben, die Gesundheit und tiergerechte Unterbringung von Versuchs-, Heim- und Nutztieren zu gewährleisten oder die Grundlagenforschung zur Verbesserung des Tierschutzes zu unterstützen.Die feierliche Preisverleihung findet am 13. März 2025 in der Großen Aula der LMU München statt und wird von einem Festvortrag des renommierten Philosophen Dr. Christian Dürnberger vom Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien begleitet, der ethische Perspektiven auf das Tierwohl thematisiert.
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