Lockdown hatte Auswirkungen auf Darmmikrobiom und Allergien bei Neugeborenen1. März 2024 Foto: © Mariakray – stock.adobe.com Die während der COVID-19-Pandemie verhängten Ausgangssperren hatten Auswirkungen auf die Entwicklung des Darmmikrobioms von Neugeborenen. Dies geht aus Forschungsergebnissen der RCSI University of Medicine and Health Sciences, Children’s Health Ireland und APC Microbiome Ireland (APC) hervor. Die Studie hat speziell die Darmgesundheit von Neugeborenen in der Pandemie untersucht. Sie ergab signifikante Unterschiede in der Entwicklung des Mikrobioms von Säuglingen, die während des Lockdowns geboren wurden, im Vergleich zu Säuglingen vor der Pandemie. Babys, die während des Lockdowns geboren wurden, wiesen auch geringere Raten an allergischen Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien auf als erwartet. Die Forschenden analysierten Stuhlproben von 351 Babys, die in den ersten drei Monaten der Pandemie geboren wurden, und verglichen diese mit Kohorten vor der Pandemie. Erstere waren Teil des CORAL-Projekts (Impact of CoronaVirus Pandemic on Allergic and Autoimmune Dysregulation in Infants Born During Lockdown). Mithilfe von Online-Fragebögen wurden Informationen über Ernährung, häusliche Umgebung und Gesundheit gesammelt. Stuhlproben wurden nach 6, 12 und 24 Monaten entnommen, und Allergietests wurden nach 12 und 24 Monaten durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass das einzigartige Umfeld während des Lockdowns für die Darmgesundheit der „Pandemie-Babys“ vorteilhaft war, einhergehend mit niedrigeren Infektionsraten, einem geringeren Antibiotikaverbrauch sowie einer längeren Stilldauer. Die Neugeborenen hatten mehr nützliche Mikroben, die sie nach der Geburt von ihren Müttern erworben hatten. Diese mütterlichen Mikroben könnten eine schützende Rolle gegen allergische Erkrankungen spielen. Prof. Jonathan Hourihane, Leiter der Abteilung für Pädiatrie am RCSI, kommentiert: „Diese Studie bietet eine neue Perspektive auf die Auswirkungen sozialer Isolation im frühen Leben auf das Darmmikrobiom. Vor allem die niedrigeren Allergieraten bei Neugeborenen während des Lockdowns könnten die Auswirkungen von Lebensstil und Umweltfaktoren, wie die häufige Einnahme von Antibiotika, auf die Zunahme allergischer Erkrankungen aufzeigen.“ Die Forschenden hoffen, diese Kinder im Alter von 5 Jahren erneut untersuchen zu können, um festzustellen, ob diese Veränderungen im frühen Darmmikrobiom längerfristige Auswirkungen haben. Prof. Liam O’Mahony, leitender Forscher bei APC Microbiome Ireland, ergänzt: „Während wir alle steril ins Leben starten, entwickeln sich in den ersten Lebensjahren Gemeinschaften von nützlichen Mikroben, die unseren Darm bewohnen. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um die Entwicklung des Mikrobioms bei Säuglingen zu untersuchen, die in der frühen COVID-19-Ära aufgewachsen sind, als strenge Einschränkungen hinsichtlich der sozialen Distanz galten, da die Komplexität der frühkindlichen Expositionen reduziert war und dies eine genauere Identifizierung der wichtigsten frühkindlichen Expositionen ermöglichte.“ Vor dieser Studie war es schwierig, den relativen Beitrag dieser vielfältigen Umwelteinflüsse und Ernährungsfaktoren zur Entwicklung des Mikrobioms im frühen Leben vollständig zu bestimmen. Ein faszinierendes Ergebnis sei, dass aufgrund der geringeren Exposition des Menschen und des Schutzes vor Infektionen nur 17 Prozent der Säuglinge bis zum Alter von einem Jahr ein Antibiotikum benötigten, was mit einem höheren Gehalt an nützlichen Bakterien wie Bifidobakterien korrelierte, so O’Mahony. Die Studie habe einen reichen Fundus an Daten geliefert, der in Zukunft weiter analysiert werden soll.
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