Logopädische Therapiemethode für CI-Patienten31. Juli 2019 Foto: ©Marcel A. Hasübert / Adobe Stock Prälingual ertaubten Menschen ein höheres Maß an Verständlichkeit ermöglichen – dazu könnte eine logopädische Therapiemethode beitragen, die bisher nicht mit einer Hörrehabilitation in Verbindung gebracht wurde. Taubheit bestimmt und verändert das Leben. Auch prälingual ertaubten Menschen n kann mithilfe von Cochlea-Implantaten geholfen werden, allerdings benötigen sie eine Hörrehabilitation. Ein evidenzbasiertes logopädisches Therapieverfahren für Patienten nach eine CI-Implantation gibt es bisher nicht. Lia Jannasch, ehemalige Studierende im ausbildungsitegrierenden Studiengang Logopädie (B. Sc.), hat hierzu unter der Betreuung von Prof. Dr. Raimund Böckler, Professor für Phoniatrie u. Pädaudiologie im Studiengang Logopädie, eine Einzelfallstudie mit dem Titel „Anwendung einer modifizierten Variante der P.O.P.T. zur logopädischen Behandlung eines prälingual ertaubten Cochlea-Implantat Patienten“ veröffentlicht. P.O.P.T steht für Psycholinguistisch orientierte Phonologie-Therapie, die aus dem Bereich der phonologischen Aussprachestörung stammt. Diese wurde bisher nicht für die logopädische Therapie von CI-Patienten eingesetzt. Jannasch modifizierte im Rahmen ihrer Einezlfallstudie die P.O.P.T. und führte 10 Therapiesitzungen mit einem erwachsenen Patienten mit CI durch. Der 48-jährige war prälingual ertaubt und linksseitig mit einem CI versorgt. Die Studie ergab, dass das Wortverständnis auf Satzebene verbessert werden konnte: Die Anzahl der korrekt verstandenen Wörter stieg im Mittel von 7,9 auf 10,8, so ein Ergebnis der Studie. Ferner wurde dokumentiert, dass sich das hierarchische und systematische Vorgehen der P.O.P.T. zur Hörrehabilitation eignet. „Durch die Kombination von auditiven und visuellen Sprachinformationen gelang es der Verfasserin, die Phonemdiskrimination und –identifikation des Patienten bis auf Pseudo- und Realwortebene signifikant zu verbessern. Der originelle und innovative Behandlungsansatz ist ein erster Schritt, logopädische Therapieforschung auch in einem CI-Bereich zu etablieren, in dem evidenzbasierte Konzepte bisher fehlen“. Die SRH Hochschule für Gesundheit verlieh ihr hierfür den Forschungspreis 2018 in der Kategorie „Studentische Forschungsarbeiten“. Lia Jannasch schloss ihr Studium an der SRH Hochschule für Gesundheit im Bachelorstudiengang Logopädie (B. Sc.) am Campus Bonn 2018 erfolgreich ab und arbeitet seitdem in einer logopädischen Praxis und ist nebenberuflich als Gesangslehrin tätig.
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