Long-COVID bei Jugendlichen: Lungenanomalien korrelieren mit Schweregrad von Müdigkeitssymptomen26. Februar 2025 In einer Studie korrelierte der Schweregrad von Müdigkeitssymptomen bei jugendlichen Long-COVID-Patienten mit Blutflussveränderungen in der Lunge. (Foto: © Kishore Newton/stock.adobe.com) Mit einer besonderen Form der Magnetresonanztomographie (MRT) haben die Autoren einer neuen Studie bei Kindern und Jugendlichen mit Long-COVID signifikante Lungenanomalien aufgedeckt. Long-COVID kann Personen jeden Alters betreffen, wobei Kinder und Jugendliche normalerweise an einer milderen Form der Erkrankung leiden. Häufige Symptome wie chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche können sich jedoch negativ auf die schulischen Leistungen und sozialen Aktivitäten der Betroffenen auswirken. Während die Thorax-Computertomographie häufig zur Diagnose und Überwachung der Lungenfunktion bei Erwachsenen mit Long-COVID eingesetzt wird, werde sie bei Kindern aufgrund der Strahlenbelastung und der möglicherweise notwendigen Gabe eines Kontrastmittels normalerweise nicht empfohlen werde, erläutern die Verfasser der kürzlich in „Radiology“ publizierten Arbeit. Daher würden bei jungen Patienten mit Verdacht auf Long-COVID normalerweise Lungenfunktionstests, eine Echokardiographie sowie eine Anamnese durchgeführt. Allerdings zeigten herkömmliche Lungentests oftmals eine normale Lungen- und Herzfunktion, selbst bei symptomatischen Patienten, wie die Forschenden betonen. Phasenaufgelöste funktionelle Lungen-Magnetresonanztomographie bei jungen Menschen „Eltern sollten verstehen, dass die anhaltenden Symptome ihrer Kinder nach COVID-19 eine messbare physiologische Grundlage haben können, selbst wenn medizinische Standardtests normal erscheinen“, erklärt die leitende Studienautorin Dr. Gesa H. Pöhler, Oberärztin in der Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Die Studienautoren setzten bei ihrer Untersuchung auf die phasenaufgelöste funktionelle Lungen-Magnetresonanztomographie (PREFUL), um Lungenbelüftung und Perfusion zu analysieren. „Unsere Studie liefert den ersten umfassenden Beweis für messbare regionale Lungenperfusionsanomalien im pädiatrischen Post-COVID-19-Zustand unter Verwendung strahlungs- und kontrastmittelfreier Lungenbildgebung“, betont Pöhler. Für die prospektive Studie, die zwischen April 2022 und 2023 durchgeführt wurde, rekrutierten die Forschenden 54 Patienten im Alter von elf bis 17 Jahren. Bei der Hälfte der Probanden war Long-COVID diagnostiziert worden, bei der anderen Hälfte handelte es sich um gesunde Kontrollpersonen. Zur Beurteilung des Schweregrades der Symptome bei den Long-COVID-Patienten wurde der Bell-Score eingesetzt. Die Punkteskala dient als Messinstrument für das von den Patienten selbst eingeschätzte Ausmaß der durch die Erkrankung hervorgerufenen Einschränkungen. Hinweis auf mögliche biologische Grundlage für anhaltende Symptome Im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen wiesen Kinder und Jugendliche mit Long-COVID eine deutlich reduzierte Durchblutung der Lunge auf. Das am weitesten verbreitete Symptom von Long-COVID, die Müdigkeit, betraf alle in der Studie untersuchten Patienten mit Long-COVID bis auf einen. „Wichtig ist, dass der Schweregrad der Müdigkeitssymptome mit diesen Blutflussveränderungen korrelierte, was auf eine mögliche biologische Grundlage für die anhaltenden Symptome der Patienten hindeutet“, betont Pöhler. Neben der schlechten Durchblutung zeigte eine Untergruppe von Long-COVID-Patienten mit kardiopulmonalen Symptomen wie Kurzatmigkeit auch eine verringerte Ventilation und Perfusion. Die Studienautoren gehen davon aus, dass eine kontinuierliche Überwachung von Lungenanomalien bei Kindern mit Long-COVID in verschiedenen Krankheitsstadien helfen könnte, therapeutische Interventionen und Überwachungsstrategien zu steuern. „Die quantitative Lungen-MRT erstellt ein potenzielles bildgebendes Biomarker-Profiling und wird in Zukunft helfen, eine Nachbeobachtung bezüglich des Schweregrades dieser komplexen Erkrankung zu ermöglichen“, bilanziert Pöhler. Dorsale, mediale und ventrale phasenaufgelöste funktionelle Lungen-MRT-Scans zeigen unterschiedliche Perfusionsphänomene in Zusammenhang mit dem Schweregrad der chronischen Müdigkeit, die mit dem Bell-Score bei drei Teilnehmern im Zustand nach COVID-19 sowie bei einem gesunden Kontrollteilnehmer bewertet wurde. Obere Reihe: 17-jähriger männlicher gesunder Proband mit einer medianen quantifizierten Perfusion von 81 ml/min pro 100 ml. Zweite Reihe von oben: 17-jähriger männlicher Teilnehmer mit einem Bell-Score von 90 und einer quantifizierten Perfusion von 59 ml/min pro 100 ml. Zweite Reihe von unten: 16-jährige Teilnehmerin mit einem Bell-Score von 60 und einer quantifizierten Perfusion von 48 ml/min pro 100 ml. Untere Reihe: 15-jähriger männlicher Patient mit einem Bell-Score von 30 und einer quantifizierten Perfusion von 32 ml/min pro 100 ml. (Quelle: © Radiological Society of North America)
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