Long-COVID: Neue Forschungsergebnisse könnten persistierende Atemprobleme erklären7. Mai 2025 Foto: © niphon/stock.adobe.com US-Forschenden haben neue Einblicke in das Immunsystem von COVID-19-Überlebenden gewonnen – insbesondere von solchen, die auch nach der Akutphase noch an Atemproblemen leiden. Die Studie zeigt spezifische Veränderungen des Immunsystems der Betroffenen auf, die mit dem Schweregrad der entstandenen Lungenschäden assoziiert sind. Die Forschungsergebnisse lässt auf die Entwicklung gezielter Therapien für Long-COVID-Patienten mit anhaltenden Atemproblemen hoffen, wie die Wissenschaftler glauben. Sie zeigen sich überrascht von der Diversität der in ihrer Untersuchung beobachteten Immunmuster. Laut ihrer Aussage unterstreichen die Resultate ihrer Studie, dass die Long-COVID zugrunde liegenden Treiber sehr unterschiedliche ausfallen können – selbst bei Patienten mit demselben Symptom. Als wichtige Neuheit ihrer Untersuchung beschreiben die Forschenden, dass hier Immundaten, die aus Blutproben gewonnen wurden, mit Lungenschäden in Verbindung gebracht werden konnten. Erstmals, so schreiben sie, sei man in der Lage gewesen, Immunmuster von Patienten zu differenzieren, die stärkere Lungenschäden erlitten haben. Dies eröffne Möglichkeiten für die Entwicklung individuellerer und wirksamer Therapien. „Long-COVID ist komplex und hat eine Vielzahl möglicher zugrunde liegender Ursachen“, sagt Judith A. Woodfolk von der University of Virginia (UVA) Health und deren Abteilung für Asthma, Allergologie und Immunologie. „Aus diesem Grund war es bisher besonders schwierig, die Immunantwort bei Patienten mit Atemwegserkrankungen zu verstehen. Unsere Forschungsergebnisse deuten auf wichtige Unterschiede im Blut hin, die widerspiegeln, in welchem Ausmaß die Lunge in Mitleidenschaft gezogen worden ist. Durch die Analyse vieler verschiedener Maße das Immunsystem betreffend können wir mögliche Zielparameter ausmachen, anhand derer sich nicht nur vorhersagen lässt, welche Patienten schlechtere Outcomes haben werden. Es könnte auch dazu beitragen, in der Zukunft maßgeschneiderte und wirksame Behandlungen zu entwickeln.“ Long-COVID verstehen Um die anhaltenden Atemwegssymptome von Long-COVID genauer zu untersuchen, analysierten Woodfolk und ihr Team umfangreiche klinische und immunologische Datensätze von 110 Patienten der Long-COVID-Klinik an der UVA Health. Die meisten der Betroffenen waren vor der Verfügbarkeit von Impfstoffen mit einem schweren COVID-19-Verlauf in ein Krankenhaus eingeliefert worden, und viele waren während ihres Krankenhausaufenthalts an Beatmungsgeräte angeschlossen. Die Forschenden untersuchten langfristige Veränderungen der T-Zellen der Patienten mithilfe Maschinellen Lernens. Ihre Analyse ergab deutliche Unterschiede in Anzahl und Typ der T-Zellen je nach Schweregrad der Lungenerkrankung. Nach der Analyse Hunderter zusätzlicher zellulärer und molekularer Merkmale konnte das Team diese Veränderungen der T-Zellen mit anderen wichtigen Komponenten des Immunsystems in Verbindung bringen. Dieser Ansatz offenbarte deutlich unterschiedliche „Immunlandschaften“ bei Patienten mit leichterer Lungenerkrankung im Vergleich zu schwereren Fällen, die durch Lungenfibrose gekennzeichnet waren. „Indem wir unterschiedliche Immunmuster bei Patienten mit unterschiedlichen Formen restriktiver Lungenerkrankungen nach der Infektion aufdecken, können wir die immunologischen Ursachen von Lungenschädigungen besser verstehen und auch, wie diese Muster unterschiedliche Stadien desselben Krankheitsprozesses widerspiegeln können“, erläutert Woodfolk. „Dass wir Immunveränderungen, die mit Lungenerkrankungen in Zusammenhang stehen, von denen anderer Long-COVID-typischer Erkrankungen unterscheiden können, erweitert unser Verständnis dieser komplexen Erkrankung um eine neue Dimension.” Die Medizinerin ergänzt: „Unser oberstes Ziel ist es, Patienten zu helfen, indem wir neue Behandlungen entwickeln, die die durch COVID-19 verursachten Lungenschäden stoppen oder sogar rückgängig machen können.” Die Forschenden möchten ihre Strategie auf andere Bereiche ausweiten, um Erkenntnisse über andere Arten chronischer Lungenerkrankungen und entzündlicher Erkrankungen zu gewinnen.
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