Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe: Bei Wegfall der Quelle fast sofortige Abnahme der Asthmanotfälle

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Beispielhaft für die Auswirkungen schadstoffbelasteter Luft auf die Lungengesundheit haben US-Forschende die Situation in der Nachbarschaft einer Kokerei nach deren Schließung bewertet ‒ mit überraschenden Ergebnissen.

Die Untersuchung von Wissenschaftlern der New York University Langone Health (USA) ergab, dass die Schließung des Shenango Coke Plant in der Nähe von Pittsburgh im Jahr 2016 zu einer sofortigen Verbesserung der Atemwegsgesundheit der Anwohner führte. Das Koks produzierende Werk war lange wegen der durch es verursachten Umweltbelastung umstritten gewesen.

Rückgang der Asthmanotfälle um 20 Prozent schon in den ersten Wochen

Anhand von Daten lokaler und bundesstaatlicher Luftqualitätsüberwachungen untersuchten die beiden Studienautoren die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Anwohner des Shenango-Werks vor und nach dessen Schließung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Zahl der in Notaufnahmen behandelten Fälle wegen Atemwegserkrankungen bereits innerhalb der ersten Wochen nach der Schließung um etwa 20 Prozent zurückging. Im ersten Monat nach der Schließung sank die Zahl der Arztbesuche wegen Asthma bei Kindern um 41 Prozent und bis zum Ende des Untersuchungszeitraums weiterhin monatlich um vier Prozent.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Verringerung der durch fossile Brennstoffe bedingten Luftverschmutzung sowohl kurz- als auch langfristige Vorteile für die Lungengesundheit mit sich bringt, fassen die Autoren zusammen.

„Fossile Brennstoffquellen besonders toxisch“

„Die negativen Auswirkungen auf die Atemwegsgesundheit fielen deutlich stärker aus als erwartet, basierend auf früheren Studien zur allgemeinen Luftverschmutzung in den USA“, erklärt Studienleiter Prof. George Thurston von der NYU Grossman School of Medicine (USA). „Dies deutet darauf hin, dass Emissionen aus solchen fossilen Brennstoffquellen besonders toxisch sind.“

Erstautorin Dr. Wuyue Yu, ebenfalls von der NYU Grossman School of Medicine, ergänzt: „Diese Studie liefert seltene, praxisnahe Belege dafür, dass die Schließung einer großen industriellen Quelle von Umweltverschmutzung zu einer sofortigen und dauerhaften Verbesserung der Lungengesundheit der Anwohner führen kann. Durch die Beobachtung der gesundheitlichen Folgen vor und nach der Schließung dieser Kokerei konnten wir die Auswirkungen der reduzierten Luftverschmutzung isolieren und beobachten, dass sauberere Luft zu weniger Besuchen in Notaufnahmen und Krankenhausaufenthalten aufgrund von Atemwegserkrankungen führte.“