Luftverschmutzung vor der Schwangerschaft begünstigt höheren Body-Mass-Index bei Kindern4. Februar 2025 Foto: © torwaiphoto/stock.adobe.com Forscher der Keck School of Medicine of USC, USA, fanden heraus, dass eine stärkere Belastung durch Luftverschmutzung in den drei Monaten vor der Empfängnis mit einem höheren Risiko für Fettleibigkeit bei Kindern verbunden ist. Frühere Studien haben die Belastung durch Luftverschmutzung während der Schwangerschaft mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen bei Kindern in Verbindung gebracht, darunter Atemwegsprobleme und ein höheres Risiko für chronische Krankheiten wie Fettleibigkeit und Herzprobleme. Allerdings haben sich nur wenige Studien auf die Zeit vor der Empfängnis konzentriert, die in der Regel als die drei Monate vor Beginn einer Schwangerschaft definiert wird, betonen die Autoren der neuen Studie. Umweltbelastungen während dieser Zeit könnten die Gesundheit von Spermien und Eizellen beeinträchtigen, die sich in ihrem letzten Wachstumsstadium befinden, sagen sie. Die Wissenschaftler untersuchten 5834 Mutter-Kind-Paare, die in Entbindungskliniken in Shanghai rekrutiert wurden. Sie fanden heraus, dass eine höhere Belastung mit PM2,5, PM10 und NO2 vor der Schwangerschaft mit einem Anstieg des Body-Mass-Index (BMI) bei den Kindern einherging. Die Forschungsergebnisse wurden in der „Fachzeitschrift Environmental Research“ veröffentlicht. „Diese Ergebnisse zeigen, dass die drei Monate vor der Empfängnis wichtig sind und dass Menschen, die planen, Kinder zu bekommen, Maßnahmen zur Verringerung ihrer Luftverschmutzungsbelastung in Betracht ziehen sollten, um das Fettleibigkeitsrisiko ihrer Kinder zu senken“, kommentiert Jiawen Liao, Erstautorin der Studie. Kleine, aber wesentliche Änderungen Für die Studie rekrutierten die Forscher 5834 Frauen, die 28 Entbindungskliniken in ganz Shanghai, China, besuchten. Um die Belastung durch Luftverschmutzung während der Zeit vor der Empfängnis zu berechnen, entwickelten die Forscher hochmoderne Modelle für maschinelles Lernen. Die Wissenschaftler verwendeten eine Kombination aus Satellitendaten, Schadstoffsimulationen und meteorologischen Faktoren, um die tägliche Belastung durch Luftverschmutzung an der Wohnadresse jeder Teilnehmerin zu schätzen. Sie berechneten die Werte von PM2,5 und PM10, zwei Arten von Feinstaub, sowie NO2, das hauptsächlich von Autos ausgestoßen wird. Nach der Geburt sammelten die Forscher außerdem alle drei Monate bis zum Alter von zwei Jahren elektronische Krankenaktendaten über Gewicht und Größe der Kinder. Anhand dieser Daten berechneten sie die Wachstumsrate von Gewicht und BMI. Anschließend verglichen sie Teilnehmer mit einem relativ niedrigen Belastungsniveau (das 25. Perzentil der Kohorte) mit Teilnehmern mit einem relativ hohen Belastungsniveau (das 75. Perzentil der Kohorte), um zu quantifizieren, wie die Belastung durch Luftverschmutzung mit unterschiedlichen Ergebnissen bei den Kindern zusammenhängt. Höherer BMI ab dem sechsten Monat Eine höhere Belastung mit PM2,5 vor der Empfängnis war mit einem Anstieg des BMI des Kindes um 0,078 kg/m2 im Alter von zwei Jahren verbunden. Eine höhere Belastung mit PM10 war mit einem Anstieg des BMI um 0,093 kg/m2 im Alter von zwei Jahren verbunden. Ab dem sechsten Monat hatten Kinder mit höherer Belastung mit allen Schadstoffen vor der Empfängnis höhere Gewichts- und BMI-Wachstumsraten. „Das Ausmaß ist gering, aber da Luftverschmutzung weit verbreitet ist und jeder ihr ausgesetzt ist, kann das Risiko einer Belastung mit Luftverschmutzung für das Fettleibigkeitsrisiko von Kindern erheblich sein und bereits vor der Schwangerschaft der Mutter beginnen“, erklärt Studienleiter Prof. Zhanghua Chen.
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