Lungenfibrose: Längeres Überleben nach erfolgreicher Rehabilitation23. September 2021 Sabina Guler, Oberärztin an der Universitätsklinik für Pneumologie, Inselspital, Universitätsspital Bern. (Foto: © Insel Gruppe) In einer umfangreichen, multizentrischen Studie hat ein internationales Forschungsteam aus der Schweiz, Deutschland, Kanada, USA und Australien deutliche Hinweise darauf gefunden, dass eine erfolgreiche Rehabilitation bei Lungenfibrose mit einer signifikant größeren Überlebenswahrscheinlichkeit einhergeht. Die Studie mit PD Dr. Sabina Guler vom Inselspital, Universitätsspital Bern (Schweiz) als Erstautorin wurde von der University of British Columbia in Vancouver (Kanada) geleitet. In der Schweiz arbeiteten das Berner Reha Zentrum in Heiligenschwendi und das Inselspital eng zusammen. Die Studie konnte zeigen, dass ILD-Patientinnen und -Patienten, die eine erfolgreiche Rehabilitation durchlaufen hatten, eine deutlich höhere Überlebenswahrscheinlichkeit aufwiesen. Dies konnte in zwölf Zentren nachgewiesen werden und zwar sowohl für stationäre als auch für ambulante Rehabilitationsprogramme. Die Forschenden hatten retrospektiv Patientendaten ausgewertet. Die Studie war nicht darauf ausgelegt, ursächliche Zusammenhänge zu belegen – dazu wäre eine randomisierte, kontrollierte Versuchsanordnung nötig gewesen, betonen die Autorinnen und Autoren. Es ging vielmehr darum, aufgrund umfangreicher, internationaler Daten Hinweise auf mögliche Zusammenhänge zu ermitteln. Als Kriterium für den Erfolg einer Rehabilitation wurde die Veränderung der beim 6-Minuten-Gehtest zurückgelegte Distanz vor und nach der Rehabilitation herangezogen. Eine Zunahme der zurückgelegten Distanz interpretierten die Forschenden als erfolgreiche Rehabilitation. Untersucht wurde die stationäre Rehabilitation in vier Zentren und die ambulante Rehabilitation in zehn Zentren. Insgesamt nahm die Forschungsgruppe 701 Patientinnen und Patienten mit einer fibrotischen ILD in die Analyse auf. Aufgrund des retrospektiven Designs der Studie, waren die verwendeten Aufzeichnungen teils lückenhaft oder schwer vergleichbar. Die beim 6-Minuten-Gehtest zurückgelegte Distanz wurde gruppiert nach über und unter 350 m, wobei innerhalb dieser beiden Gruppen weiter unterschieden wurde nach einer Verbesserung nach der Rehabilitation von mehr oder weniger als 30 m. Die Überlebenswahrscheinlichkeit in Prozent dieser vier Gruppen wurde während 48 Monaten erhoben. Die Studie ergibt laut den Forschenden deutliche Hinweise auf ein längeres Überleben nach einer guten Rehabilitation. Dazu gehören neben Kraft- und Ausdauertraining auch Beratungen zu Anpassungen im Lebensstil (z.B. Rauchen) und Informationen über die Erkrankung.
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