Lungenfunktion bei geringerer Körpergröße mit erhöhtem kardialen Risiko assoziiert

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Die Ergebnisse einer Studie, die von Forschern der Queen Mary University of London durchgeführt und kürzlich veröffentlicht wurden, haben gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen einer geringeren Körpergröße und einem höheren Risiko für Herzerkrankungen hauptsächlich auf die Lunge zurückzuführen ist.

In der gerade in der Fachzeitschrift „Communications Biology“ publizierten Studie untersuchten die Wissenschaftler mehr als 800 Stellen im menschlichen Genom, von denen bekannt ist, dass sie mit der Körpergröße im Erwachsenenalter assoziiert sind, und werten Daten aus, die darauf schließen lassen, dass eine geringere Körpergröße das Risiko erhöht, an Typ-2-Diabetes und koronarer Herzkrankheit zu erkranken.

Die Autoren fanden keinen Hinweis auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Körpergröße und dem Typ-2-Diabetes-Risiko, wenn der Body-Mass-Index berücksichtigt wurde. Allerdings berichten die Forscher von einem kausalen Zusammenhang zwischen Körpergröße und dem Risiko für Herzerkrankungen.

Untersucht wurden viele der traditionellen Risikofaktoren für Herzkrankheiten, wie Cholesterin, Triglyceride, Blutdruck, Fettanteil und sozioökonomische Parameter wie Bildung und Einkommen. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass sie nur einen sehr geringen Teil des Effektes der Körpergröße auf das Risiko für Herzerkrankungen ausmachen. Dieser geht offenbar hauptsächlich auf das Konto der Funktionsweise der Lunge.

Hauptautor Dr. Eirini Marouli von der Queen Mary University of London sagt: „Das Verständnis der kausalen Beziehung hinter einer Beobachtung wie der umgekehrten Beziehung zwischen Körpergröße im Erwachsenenalter und dem Risiko für Herzerkrankungen ist wichtig, um unser Wissen über die Krankheit weiterzuentwickeln und kann auf Interventionen den Lebenstil betreffend hindeuten, die Einfluss auf die Krankheitsprävention haben.“

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass wir neben der Körpergröße eines Menschen auch die  die Lungenfunktion beurteilen müssen, um das Risiko für eine Herzkrankheit besser vorhersagen zu können“, ergänzt der Wissenschaftler.

Seniorautor Prof. Panos Deloukas von der Queen Mary University of London kommentiert: „Vor dem Hintergrund eines durch die Lungenfunktion vermittelten Effektes einer geringeren Körpergröße auf das Risiko für Herzerkrankungen können entsprechende Personen sich um regelmäßige Bewegung bemühen und versuchen, eine sitzende Lebensweise und Rauchen zu vermeiden, um ihr Risiko für Herzerkrankungen zu reduzieren.“