Lungenkrebs: Radon-Biobank soll Wissen über Wirkung von Radon erweitern7. Januar 2025 Automatische mikroskopische Analyse von DNA-Schadensmarkern. (Foto: © BfS) Das radioaktive Gas Radon gilt als eine der Hauptursachen von Lungenkrebs. Welche zugrundeliegenden biologischen Wirkungen hat es, etwa auf das blutbildende System? Um Forschung zu dieser Frage zu ermöglichen, wird eine Radon-Biobank aufgebaut. Initiatoren sind die Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Die UMG sammelt Bioproben wie Blut und Speichel von Personen, die einer bekannten Radon-Aktivität ausgesetzt waren. Die Biobank selbst wird beim BfS angesiedelt sein. Das dreijährige Projekt läuft seit November 2023 und wird mit knapp 700.000 Euro aus dem Ressortforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz finanziert. Das im Boden entstehende radioaktive Gas Radon kann etwa durch Risse im Fundament oder durch undichte Kabel- und Rohrdurchführungen in Gebäude eindringen und sich in der Raumluft anreichern. Dass Radon das Lungenkrebs-Risiko erhöht, ist aus epidemiologischen Studien wissenschaftlich gut belegt. Weit weniger gut erforscht sind zugrundeliegende biologische Wirkungen von Radon. In den wenigen bisherigen biologischen Studien am Menschen wurde vor allem biologisches Material von Männern untersucht. Die Radon-Biobank nimmt nun die gesamte Bevölkerung in den Blick. Sie ermöglicht spätere Projekte, die die biologischen Wirkmechanismen von Radon erforschen. Dabei soll auch der Einfluss von Alter und Geschlecht untersucht werden. Die in der Zukunft gewonnenen Erkenntnisse sollen zu einem verbesserten Schutz vor Radon beitragen. Eine vergleichbare Radon-Biobank gibt es nach Angaben der Initiatoren bisher weder in Deutschland noch im Ausland.Nach Abschluss des Projektes soll die Radon-Biobank Daten und Bioproben von etwa 600 Personen aus circa 200 Haushalten enthalten, darunter auch Proben von Kindern. Hierfür hat das BfS damit begonnen, Teilnehmer einer früheren Studie zu kontaktieren, in deren Wohnungen Radon-Messungen durchgeführt wurden. Um eine Probennahme gebeten werden Haushalte mit höheren Radon-Werten (über 300 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft) sowie Haushalte mit sehr niedrigen Radon-Werten (unter 40 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft). Mehr als 100 Haushalte haben bereits zugesagt. UMG sammelt Bioproben, BfS lagert und analysiert Ein Studienteam unter der Leitung von Prof. Rami El Shafie, Stellvertreter des Direktors der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie der UMG, und PD Dr. Sara Nußbeck, Leiterin der Zentralen Biobank der UMG, startete im November 2024 die Sammlung von Daten und Bioproben. Das speziell qualifizierte Team sucht die Studienteilnehmer zu Hause auf und entnimmt Blut, Speichel und Sputum sowie Abstriche aus Mund und Nase. Neben den Bioproben werden mit einem Fragebogen Daten zur Gesundheit und zum Lebensstil erhoben. Daten und Bioproben gehen im Anschluss an den BfS-Standort München (Neuherberg), wo sie im Fachgebiet Strahlenbiologie aufbereitet, gelagert, verwaltet und analysiert werden. Die Proben- und Datensammlung ist auf Anfrage und nach positiver Begutachtung auch für andere Forschende aus europäischen Ländern, für die entweder die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder ein Angemessenheitsbeschluss der Europäischen Kommission gilt, verfügbar. Rückschlüsse auf die Personen, die die Bioproben und Daten gespendet haben, sind dabei nicht möglich.Die Studie ist im Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) und im WHO Register für klinische Studien offiziell registriert.
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