Lungenkrebs: Spezielle Eiweißkomplexe als Ursache identifiziert15. August 2018 Studienautorin Nadine Gantenbein (Quelle: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) Bestimmte Eiweißkomplexe der Körperzellen spielen eine wichtige Rolle beim Lungenkrebs. Das hat die Forschung von Nadine Gantenbein aus der Arbeitsgruppe von Prof. Johannes Haybäck, Direktor des Instituts für Pathologie an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, ergeben. Die Forschungsergebnisse, an denen internationale und nationale Kooperationspartner beteiligt waren, wurden kürzlich in der Fachzeitschrift „European Journal of Cancer“ publiziert und identifizieren die Zellbausteine als potentielle Marker für Lungenkrebs, was zukünftige Therapieoptionen ins Licht der Forschung rückt. Translationsinitiationsfaktoren: Beteiligung an Krebserkrankung erforscht Eukaryotische Initiationsfaktoren (eIF) zählen zur Gruppe der Translationsinitiationsfaktoren. Diese Proteine sind als Zellbausteine an einer Reihe von wichtigen Vorgängen im Körper beteiligt. Gantenbein untersuchte die Rolle jener eIF in Bezug auf die Entstehung bzw. den Verlauf von Krebserkrankungen. „Um neue Behandlungsstrategien zu entdecken und die Prognose von an Krebs erkrankten Personen zu verbessern, ist ein umfassenderes Verständnis der molekularen Mechanismen bei Krebserkrankungen notwendig. Besagte eIF spielen in der Zelle eine äußerst wichtige Rolle, da sie essenziell für die Herstellung von zelleigenen Proteinen sind“, beschreibt die Wissenschaftlerin. Krebszellen vermehren sich extrem schnell und ihre Protein-Produktion ist daher traditionell verstärkt aktiviert. Die ständig neu produzierten Proteine dienen als Bausteine für neue Zellen. „Man weiß heute, dass eIF vermutlich aus diesem Grund an der Entstehung verschiedenster Krebsarten beteiligt sind – sie werden in diesem Zusammenhang auch als neue therapeutische Zielstrukturen diskutiert“, so Nadine Gantenbein. Lungenkrebs: Mögliche neue Marker im Fokus der Forschung Lungenkrebs gehört zu einer der häufigsten krebsbedingten Todesursachen weltweit. In der nun in der Fachzeitschrift „European Journal of Cancer“ veröffentlichten Arbeit konnte Gantenbein in Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen Forschern nachweisen, dass eIF – und speziell eIF6 – auf molekularer Ebene eine bedeutende Rolle bei dieser Erkrankung spielen. So konnte der Faktor „eIF6“ von Haybäcks Forschergruppe mit der Überlebensrate von Lungenkrebspatienten in Verbindung gebracht werden. „Darüber hinaus konnten wir feststellen, dass eine Hemmung von eIF6 in Tumorzellen zu einer Hemmung des Zellwachstums führt und die Zellen in den programmierten Zelltod schickt“, fasst Gantenbein zusammen. Möglicherweise könnte eIF6 daher als neuer potenzieller Marker für Lungenkrebs und zukünftig auch als therapeutisches Ziel eingesetzt werden. Ob und in welcher Form das tatsächlich möglich ist, werden nun weitere Untersuchungen zeigen. „Wir sind sehr zuversichtlich, durch diese Daten unserer Forschungsgruppe, einen Schritt in Richtung neuer Therapieansätze beim Lungenkrebs gegangen zu sein. Basierend darauf werden wir noch intensiver eIF bei Tumorerkrankungen untersuchen“, so Haybäck.
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