Lungenkrebsoperationen: Neue Studie stützt Schonung von mehr Lungengewebe

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Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass gut selektierte Patienten mit einem Nichtkleinzelligen Lungenkarzinom im Frühstadium, die sich einem weniger invasiven Verfahren unterziehen als einer Lobektomie, vergleichbare Ergebnisse erzielen können.

Die Studie, die einen Untersuchungszeitraum von zehn Jahren abdeckte, liefert laut ihren Autoren weitere Evidenz für einen neuen Standard zur Erhaltung von Lungengewebe bei Krebspatienten, wann immer dies möglich ist. „Es ist großartig zu wissen, dass wir unseren Patienten auf sichere Art und Weise ein Verfahren anbieten können, das den Erhalt von funktionsfähigem Lungengewebe ermöglicht, solange die Patienten korrekte in Stadien der Erkrankung eingeteilt werden und das Operationsteam über die notwendige Erfahrung verfügt“, erklärt der Onkologie Dr. Everett Vokes von der University of Chicago Medicine (USA).

In der multizentrischen, randomisierten Phase-III-Studie wurden 697 Patienten mit peripheren Tumoren des Stadiums 1 mit einer Größe von weniger als zwei Zentimetern nach dem Zufallsprinzip einer Lobektomie oder einer sublobulären Resektion (Keilresektion oder anatomische Segmentektomie) zugewiesen. Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von sieben Jahren stellte man fest, dass das krankheitsfreie Überleben in den Gruppen mit Lobektomie beziehungsweise sublobulärer Resektion vergleichbar ausfiel. Das krankheitsfreie Fünf-Jahres-Überleben und das Fünf-Jahres-Gesamtüberleben glichen sich ebenfalls, was das weniger invasive Verfahren als bevorzugte Option unterstützt.

Die Forschung folgt auf eine Studie japanischer Forschender, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde und in der Lobektomie mit Segmentektomie (aber nicht Keilresektion) verglichen wurde. Sie ergab, dass Patienten, die eine Segmentektomie erhielten, in Bezug auf das Gesamtüberleben besser abschnitten, jedoch nicht in Bezug auf lokale Rezidive. Das Verschonen von Lungengewebe schien beim Überleben anderer Erkrankungen und sekundärer Krebsarten zu helfen.

„Das Gesamtüberleben in dieser jüngsten Studie lag in beiden Armen bei etwa 80 Prozent“, berichtet Thoraxchirurgin und Studienautorin Dr. Jessica Donington von der University of Chicago Medicine und fügte hinzu, dass mehr Therapien für Lungenkrebspatienten benötigt würden. „Dies sind die Patienten im frühesten Stadium und unsere kleinsten Tumore. Wir haben alle derzeit empfohlenen Therapien durchgeführt, und dennoch beträgt das Gesamtüberleben immer noch nur 80 Prozent, während es bei Brustkrebs oder Prostatakrebs im ähnlichen Stadium deutlich über 90 Prozent liegt.“

„Es gibt Zeiten, in denen wir keine Lobektomie durchführen können, weil einfach nicht genug gesunde Lunge vorhanden ist, um einen ganzen Lappen entfernen zu können“, ergänzt Donington. „Diese Studie stellt eine gute Nachricht für alle Patienten dar.“