Lysosomaler Stress kann Entstehung von Diabetes begünstigen

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Eine neue Studie hat die komplexen Mechanismen untersucht, durch die eine lysosomale Dysfunktion zu einer Beeinträchtigung der Insulinproduktion, -sekretion und Glukoseregulation führen kann.

Die Forscher der Studie, die in der Fachzeitschrift „eGastroenterology“ veröffentlicht wurde, fanden heraus, dass lysosomaler Stress, der durch Veränderungen des pH-Werts, der Größe, der Membrandurchlässigkeit und anderer Faktoren gekennzeichnet ist, die normale Funktion von Beta-, Alpha- und Immunzellen in der Bauchspeicheldrüse stören kann.

Die Studie ergab, dass eine lysosomale Dysfunktion sich negativ auf verschiedene Pankreaszelltypen auswirken kann. Bei Betazellen kann es zu einer Beeinträchtigung der Insulinproduktion und -ausschüttung kommen. Alphazellen können lysosomalem Stress ausgesetzt sein, was zu einer übermäßigen Glukagonproduktion beiträgt, die den Blutzuckerspiegel erhöhen kann. Auch Immunzellen können betroffen sein, wobei eine lysosomale Dysfunktion möglicherweise Entzündungen und die Zerstörung von Betazellen bei Typ-1-Diabetes verursacht. Darüber hinaus kann lysosomaler Stress in exokrinen Pankreaszellen zu Pankreatitis führen, einer Erkrankung, die ebenfalls zu Diabetes beitragen kann.

Die Forscher untersuchten auch die Rolle der lysosomalen Dysfunktion bei verschiedenen Krankheiten, insbesondere Diabetes. Sie fanden heraus, dass lysosomaler Stress, der auftritt, wenn Lysosomen nicht richtig funktionieren, mit der Entwicklung von Diabetes in Zusammenhang steht.

Diese Ergebnisse legen nach Angaben der Wissenschaftler nahe, dass die gezielte Beeinflussung der lysosomalen Funktion möglicherweise zu neuen Therapiestrategien für Diabetes führen könnte. Denn durch das Verständnis der Rolle der Lysosomen bei diesen Krankheiten können Forscher möglicherweise Medikamente entwickeln, die die normale lysosomale Funktion wiederherstellen und die Blutzuckerkontrolle verbessern können, betonen die Autoren abschließend.